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Tourismus Nach 23 Jahren zurückgekehrt

In ihre Heimat Blankenburg ist Brit Durwen zurückgekehrt. Die 47-Jährige leitet nun in zweiter Generation eine Hotelpension.

Von Regina Urbat 09.01.2017, 00:01

Blankenburg l Nach 23 Jahren ist Brit Durwen in ihre Heimatstadt Blankenburg zurückgekehrt. Ein Schritt, von dem die 47-Jährige nach eigenem Bekunden viele Jahre nichts wissen wollte und den sie sich dann reichlich überlegt habe. Immerhin verließ sie eine landschaftlich sehr reizvolle Gegend, in der sich ihr Ehemann und ihre beiden Kinder, 13 und 19 Jahre, sehr wohl fühlten.

Klüsserath – eine beschauliche Gemeinde an der Mosel im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz - zu verlassen, hatte letztendlich einen entscheidenden Grund: „Ich habe hier in Blankenburg etwas eigenes“, sagt Brit Durwen. Im Sommer vergangenen Jahres trat ihre Mutter Barbara Hochmuth in den Ruhestand. Die 67-Jährige hatte 1994 im Elternhaus in der Altert-Schneider-Straße die Pension Am Kurpark eröffnet. Dafür wurde das 1886 erbaute Fachwerkhaus saniert und umgebaut.

Viele Urlauber und Geschäftsleute fanden seither in dem erfolgreich geführten Haus nahe des Bahnhofs Quartier. „Nun hieß es, entweder übernehme ich den Betrieb oder er wird verkauft“, berichtet die Tochter, die am der Mosel zunächst viele Jahre im Tourismus und zuletzt in ihrem erlernten Beruf als Restaurantfachfrau tätig war.

Maßgeblichen Anteil an den Umzug in den Harz habe ihr Ehemann Achim gehabt. „Er hat mich sehr motiviert und viel unterstützt, beispielsweise bei der Neugestaltung des Internetauftritts unserer Hotelpension“, sagt die zweifache Mutter, die mittlerweile in der Blütenstadt angekommen sei und sich in reichlich Arbeit gestürzt habe.

Die Ferienunterkunft mit neun Zimmern soll erweitert werden. Dafür haben die Durwens gleich hinter der Pension ein neues Wohnhaus gebaut, in das sie im Frühjahr einziehen wollen. Im Obergeschoss des Neubaus sollen zwei geräumige Ferienapartments und ein Gästezimmer entstehen. „Mit Schlossblick vom Balkon“, sagt Barbara Durwen. Die frei werdenden Räume im Elternhaus sollen zur Ferienwohnung umgebaut werden. „Doch das kommt ganz zum Schluss“, so die Chefin, die zuvor die Renovierung und Erweiterung des Frühstücksraumes plane.

Grundsätzlich wolle sie alle Bauvorhaben vom laufenden Geschäft abhängig machen. Die zurückliegende Sommer- und Herbstsaison sei gut gewesen. „Ich bin zufrieden und angenehm überrascht.“ Zu ihren Gästen haben auch ehemalige Landleute von der Mosel gehört, was Brit Durwen motiviert, demnächst Weine und andere Spezialitäten aus ihrer alten Wahlheimat anzubieten.

Bei ihrem Neuanfang im Harz gab es für die Durwens einen Rückschlag. Ihre Ehemann hatte sich als Schulleiter auf eine vakante Stelle in Blankenburg beworben. „Das Ministerium in Halle lehnte ihn ab, weil er als Pädagoge nicht in Sachsen-Anhalt tätig war“, berichtet die Ehefrau, die dafür kein Verständnis habe. Zum Glück würde man in Niedersachsen nicht solche Zwänge haben. Achim Durwen leitet nun eine Schule in Schladen.

Für die Zukunft wünsche sich Brit Durwen, dass sich Blankenburgs Innenstadt zum Positiven entwickelt. „Wir haben wunderschöne Gärten und Parks in der Stadt und Umgebung.“