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Typisierung Kleiner Piks für Vanessa

Alle Wernigeröder sind aufgerufen, sich am Sonntag, 25. September, im HKK Hotel als Stammzellenspender registrieren zu lassen.

Von Jens Müller 15.09.2016, 01:01

Wernigerode l Vor knapp vier Wochen hat eine 26-jährige Wernigeröderin die erschütternde Diagnose erhalten, dass sie an Blutkrebs erkrankt ist. Seither kämpft Vanessa in einer Klinik in Hannover gegen die Krankheit an. Doch allein die Chemotherapie, der sie sich seit nunmehr drei Wochen aussetzt, kann keine Heilung bringen. Vanessa benötigt dringend einen Stammzellenspender. Deshalb haben Familie und Freunde eine sogenannte Typisierungsaktion organisiert. Sie findet am Sonntag, 25. September, von 11 bis 16 Uhr im HKK Hotel in der Wernigeröder Pfarrstraße statt. Um möglichst viele Menschen zu mobilisieren, haben sie eine groß angelegte Werbekampagne mit Flyern, Plakaten und Sammelaktionen gestartet. „Ich hoffe, dass viele Menschen dorthin kommen, um meiner Frau zu helfen“, sagte Ehemann Marco Oberstädt.

Sein Organisationsteam mit Viola und Alf Boegelsack, Sabine und Ralph Walter sowie Rebekka M‘Baidanoum von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) erfährt dabei ganz vielfältige Unterstützung. Sie konnten Ex-Landrat Michael Ermrich (CDU) als Schirmherr gewinnen. Fußball-Bundesligist Hannover 96 hilft ebenso, wie auch die Wernigerode Tourismus GmbH. „Da mussten wir nicht lange überlegen, um diese Aktion zu unterstützen“, erklärte WTG-Chefin Erdmute Clemens, die ihr weitverzweigtes Netzwerk zu Veranstaltern, Unternehmen und Organisationen nutzt, um auf diesen Tag hinzuweisen.

Bei einem Pressegespräch rief Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) die Wernigeröder auf, mitzuhelfen: „Je mehr sich beteiligen, umso größer ist die Chance für Vanessa, aber auch für andere Patienten in Deutschland, einen Spender zu finden“, sagte er. Und das mit sehr geringem Aufwand. „Der Lohn“, so Gaffert, „ist ein ganz großer, wenn man tatsächlich helfen kann.“

So wie beispielsweise Ronny Wiecker (37). Der Wernigeröder hatte sich 2005 während seiner Dienstzeit bei der Bundeswehr als Stammzellenspender registrieren lassen. Zu seiner Überraschung bekam er zehn Jahre später einen Anruf, dass er tatsächlich als Spender in Frage kommt. „Ich habe mich sofort gefreut“, erzählte er. Das weitere Prozedere sei super organisiert und völlig unproblematisch abgelaufen. Nach Voruntersuchungen und dem Spritzen eines Mobilitätsmittels sei er nach Dresden gereist. Dort wurden die benötigten Stammzellen aus seinem Blut herausgefiltert. „Davon merkt man eigentlich nichts“, sagte er. Auch danach habe er keinerlei Beschwerden gehabt. Viel wichtiger sei für ihn die Nachricht gewesen, dass die Patientin, die seine Stammzellen bekommen hat – eine 50-jährige Frau aus den USA – nun auf dem Weg der Besserung ist.