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Übernachtungen Ausgebucht zum Jahresende

Ausgebucht: Wer zur Jahreswende ein Gästezimmer in Wernigerode ergattert, ist ein Glückspilz.

Von Andreas Fischer 29.12.2016, 23:01

Wernigerode l Die Jahreswende im Harz zu verleben, ist besonders für viele Nordldeutsche attraktiv. Seit Wochen sind die meisten Hotels und Pensionen ausgebucht, ebenfalls viele Zimmer bei privaten Vermietern. War Wernigerode schon zu Weihnachten voller Gäste, ist der Ansturm in den letzten Tagen des alten Jahres noch größer. Besonders dort, wo parallel zum Übernachten ein Programm geboten wird, sind die Betten schon seit Monaten beinahe komplett vergeben. Es gibt aber auch Ausnahmen.

Häuser ganz ohne Silvestertrubel sind ebenfalls stark nachgefragt, so die am Eichberg gelegene Jugendherberge. Herbergsvater Lutz Meier verfolgt ein eigenes Konzept: „Zum Jahreswechsel bei uns übernachten ‚ja‘, hier feiern in großer Runde mit Programm ‚nein‘. Wir wollen Gastgeber vorwiegend für Wanderer sein.“ Dafür gibt es viele Interessenten – seit Ende November sind alle 82 Zimmer ausgebucht. „Vorwiegend kommen Kleingruppen zu uns, aber auch Verwandte und Bekannte von Wernigerödern, mit denen sie gemeinsam feiern wollen, haben sich einquartiert“, informiert der Herbergsvater.

Die Pension mit Restaurant „Am Nicolaiplatz“ in Wernigerode ist ebenfalls voll belegt. Inhaber Wilfried Lehmbruch berichtet, dass zu seinen Gästen drei Familien mit kleinen Kindern gehören, die gemeinsam die letzten Stunden des alten Jahres verleben wollen. Andere Gäste haben sich in der Stadt selbst um eine Feiermöglichkeit gekümmert.

150 Gäste werden im Hasseröder Ferienpark zur Silvesterparty mit Schlemmerbuffet, DJ, Zaubershow, Indoor-Spiel-Welt und verschiedenen Überraschungen erwartet. Die Nachfrage dafür war, wie Marketingleiterin Kristin Feierabend sagt, „enorm“. Mit vielen Gästen aus der Region würden dort Menschen aus ganz Deutschland fröhlich ins neue Jahr starten.

Für ihr großes Team gehe ein erfolgreiches Jahr zu Ende, fügt sie hinzu. Es seien 145 000 Übernachtungsgäste gezählt worden. „Wir konnten die Übernachtungszahlen sowie die durchschnittliche Verweildauer gegenüber 2015 festigen und im letzten Quartal 2016 im Vergleich zum Vorjahr sogar noch steigern“, so Kristin Feierabend. Die Gäste blieben im Schnitt 4,4 Tage im Ferienpark.

Gäste, die vorwiegend zwischen Flensburg und dem Main zu Hause sind, quartieren sich im Harzer Kultur- und Kongresshotel (HKK) ein. Leistungspakete, die fünf Tage umfassen, haben vorwiegend jene Reiseveranstalter gebucht, die mit ihren Gästen während der Silvesternacht auf das neue Jahr anstoßen wollen. Sechs Reisebusse stehen inzwischen am Haus.

Vielerlei Angebote gibt es während der Tage um die Jahreswende: Neben den obligatorischen Stadtführungen wird Josefine Lemke zu Gast sein, die einen humoristischen Jahresrückblick gibt. Hoteldirektor Björn Rosenberg lädt am Tag vor Silvester zum abendlichen Spaziergang mit Glühweinstopp ein.

Als Renner hat sich in den letzten Jahren das Neujahrskonzert in der Marienkirche für die Gäste des HKK erwiesen. Sie konnten Dort einen heiteren Abend unter dem Motto „Operette sich wer kann“ mit dem Ensemble von Julia Graeber erleben.

Das Hotel „Weißer Hirsch“ gehört zu den wenigen Häusern, die das gesamte Jahr über Schweizer beherbergen. Hotel-Geschäftsführer Jörg Wieland nennt Gründe dafür: „Der für Gäste aus der Alpenrepublik günstige Wechselkurs vom Franken zum Euro macht den Harz attraktiv. Deshalb werden wir auf das neue Jahr wieder mit Schweizern anstoßen können“, so der Geschäftsführer. Sie hätten, wie weitere Ausflügler vor allem aus Hamburg und Nordrhein-Westfalen, ein Fünf-Tage-Arrangement gebucht. Auch in diesem Hotel sind seit Wochen die Zimmer für die Jahreswende vorbestellt.

Im Altwernigeröder Aparthotel wird es Silvester ebenso fröhlich zugehen. Das von Alexander Kasten geleitete Team bietet den aus Berlin und Hamburg angereisten Gästen ein Vier-Tage-Programm inklusive Feier. Seit Ende Oktober heißt es bei Nachfragen: „Wir sind ausgebucht.“

Vier Übernachtungen mit Programm, dazu Saunalandschaft, bietet das Hotel „Gothisches Haus“, einschließlich Tanzmusik mit Liveband und DJ, Mitternachtsbuffet und einem Glas Champagner. Dort wird zur Jahreswende um Abendgarderobe gebeten. Hoteldirektorin Antje Märker, die seit 2011 das Vier-Sterne-Superior-Hotel leitet, freute sich schon zu Weihnachten, dass ihr Haus voll belegt war. Kurz vor dem Jahreswechsel gibt es nur noch wenige freie Betten. Die Hotelgäste werden zur Jahreswende weitgehend unter sich sein. Die Silvesterfeier unter dem Motto „Die Welt der Musicals“ ist ganz auf Auswärtige angelegt. Die Gäste können sich auf ein Konzert mit Musikern des Philharmonischen Kammerorchesters freuen.

„Ganz aussichtslos ist es nicht, zum Jahreswechsel noch ein freies Gästezimmer zu bekommen“, sagt Sabine Krüger, Leiterin der Tourist-Information, auf Volksstimme-Nachfrage. Auch über Weihnachten sei es ihrem Team von der Wernigerode Tourismus GmbH gelungen, alle Zimmerwünsche zu erfüllen. Obwohl die Stadt über die Jahreswende als „ausgebucht“ gilt, ergäben sich durch kurzfristige Stornierungen immer noch Vermittlungsmöglichkeiten. Deshalb ihr Tipp: Anrufen. Das gelte auch für die Hotels und Pensionen.

Ein Test im Intenet beim Reiseportal „Booking.com“ am Mittwoch, 28. Dezember, ergab freie Zimmer in zwei Hotels. Das Hasseröder Burghotel offerierte drei Zwei-Bett-Zimmer mit dem Vermerk „heute viermal gebucht“. Freie Betten gibt es zudem im Harz-Hostel. Es bietet sie bei der Internetplattform „Betten im Schlafsaal“ an.