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Umweltschutz Heimstatt für Feuersalamander

Stadtverwaltung, Unterhaltungsverband und Lebenshilfe bringen Wasserlauf in Hasserode auf Vordermann.

Von Katrin Schröder 27.03.2017, 01:01

Wernigerode l Jetzt kann das Wasser wieder fließen. Der Eichberggraben in Wernigerode, nahe der alten Papierfabrik, hat in den vergangenen Tagen ein neues Bett erhalten. Das Profil des ehemaligen Mühlgrabens wurde v-förmig vertieft, berichten Ulrich Eichler, Wernigerodes Umweltbeauftragter, und Nadja Effler-Scheruhn, Geschäftsführerin des Unterhaltungsverbandes Ilse-Holtemme.

Der Graben, der einst eine Mühle mit Wasserrad angetrieben hat, wurde rund einen Meter tiefer gelegt, so Eichler. „Damit kann das Wasser künftig schneller fließen, der Graben trocknet nicht wie bisher aus.“ Wichtig ist das für die Feuersalamander, die am und im Eichberggraben siedeln und laichen. „Wir wollen die Mühlgräben als Lebensraum erhalten“, so Eichler.

Die rund 100 Tiere suchen im Winter Schutz am Ufer und legen im Sommer ihren Laich im Wasser ab – fällt der Graben trocken, ist es um den Nachwuchs geschehen. Die Art ist besonders geschützt, er zählt in Deutschland zu den „Verantwortungsarten“, so Eichler. Für diese Tiere hat das Land eine besondere Verantwortung, weil sie nur dort vorkommen oder eine große Bedeutung haben.

Deshalb ist der Graben auf rund einem Kilometer zwischen Papierfabrik und Frankenfeldstraße vertieft und von Laub beräumt worden. Mitarbeiter der Wernigeröder Lebenshilfe haben dort, wo Maschinen nicht weiterkommen, Hand angelegt. Die Aktion im Rahmen des Projekts „Stadtgrün – Artenreich und vielfältig“ kostet rund 5000 Euro und wird vom Bundesamt für Naturschutz gefördert. Den zweiten Grabenteil bis zur Quelle hat der Unterhaltungsverband wieder hergestellt.