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Vandalismus Bauherren sind vom Pech verfolgt

Hochwasser und Vandalismus: Die Arbeiten in der Breiten Straße in Wernigerode sind sechs Wochen in Verzug geraten.

Von Ivonne Sielaff 10.08.2017, 01:01

Wernigerode l Die Baustelle in der unteren Breiten Straße steht unter keinem guten Stern. Der Abschnitt zwischen Stadtecke und Grüner Straße wird seit März saniert, die Arbeiten sind in Verzug geraten. Hauptgrund sind die starken Regenfälle in den letzten Monaten und zuletzt das Hochwasser im Juli.

„Alles, was an Regen runterkommt, flutet die Baustelle“, so Jörg Völkel im Bauausschuss. „Aber wir haben daraus gelernt“, so der Bauamtschef. Die Rohrleitungen müssten täglich und mit hohem Aufwand vor und nach der Schicht gesichert werden.

Ein weiteres Ärgernis ist der Vandalismus, dem die Baustelle ausgesetzt ist. Trotz ständiger Kontrollen sind in den vergangenen Wochen Pumpen gestohlen, deren Stromzuführungen zerschnitten und Stecker herausgezogen worden. Nicht ungefährlich. „Für die Anwohner bedeutet dies ein erhöhtes Risiko“, sagt Tobias Kascha. Der Rathaussprecher setzt seine Hoffnung in die Nachbarschaft. „Vielleicht hat jemand etwas beobachtet und kann dies der Polizei melden.“

Nicht nur damit müssen sich die Bauleute befassen. Im Erdreich liegt ein Wirrwar an alten Versorgungsleitungen – verlegt vermutlich in den 1930er Jahren. „Dabei lässt sich schwer zuordnen, welche Leitung noch in Betrieb ist und welche nicht“, so Kascha. Die Rohre könnten deshalb nicht einfach entfernt werden. „Sie müssen vor der Demontage überprüft werden.“ Gleichzeitig muss dabei die vollständige Versorgung der Anlieger aufrecht erhalten werden.

„Insgesamt liegen wir sechs Wochen zurück“, so Kascha. Die Verlegung der Hauptleitungen für Strom und Wasser auf dem 150 Meter langen Straßenabschnitt sei abgeschlossen – ebenso die Installation von 15 Hausanschlüssen. Seit Juli läuft der Kanalbau. Schmutz- und Regenwasserkanal sind auf einer Länge von 40 Metern verlegt. Die Kanalarbeiten dauern noch bis September an, dann folgt der Straßenbau. „Wir werden versuchen, die verlorene Zeit wieder hereinzuholen“, so Tobias Kascha. Wie lang sich die Sanierung des Straßenabschnittes tatsächlich ziehen wird, sei noch nicht abzusehen. „Anfang September wissen wir mehr“, so Kascha.

Hintergrund: Die Sanierung der unteren Breiten Straße ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt, Stadtwerken und dem Wasser- und Abwasserverband. Nach Beendigung des ersten Bauabschnittes sollen in den kommenden Jahren zwei weitere folgen. Der Start des rund 1,7 Millionen Euro teuren Bauvorhabens war bereits für 2016 eingeplant, wurde aber wegen Problemen bei der Beantragung von Fördergeld verschoben.