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Verkehrskontrolle Radler im Visier der Polizei

Einige Radler nehmen es mit dem Einhalten der Verkehrsregeln nicht so genau. Deshalb will die Polizei in Wernigerode mehr kontrollieren.

Von Uta Müller 24.11.2016, 23:01

Wernigerode l Ein Radler braust durch die verbotene Zone in der Wernigeröder Innenstadt. Der bereits wartende Polizist ist mit schnellen Schritten bei ihm und kontrolliert den Ausweis. 15 Euro hat den Radfahrer die flotte Fahrt gekostet – ein guter Grund, nächstes Mal zu schieben. „Vieles wird leider nur über den Geldbeutel gelernt“, sind sich die Polizeibeamten einig.

Die Regionalbereichsbeamten Detlef Dettmer und Hans-Jürgen Berens haben sich in der Breiten Straße in Wernigerode aufgestellt. „Hier ist eine Fußgängerzone, da müssen Radfahrer absteigen und schieben – viele tun es aber nicht“, so Berens.

Die Kontrolle ist erfolgreich, nur ein ertappter Radfahrer zeigt sich uneinsichtig und will abhauen. Berens zuckt mit den Schultern. „Den kriegen wir noch.“

Aber eigentlich gehe es nicht um die Strafe, sondern um die Sicherheit, so einer der beteiligten Beamten. Man wolle die Fahrradfahrer sensibilisieren. Er verwies auf die steigenden Unfallzahlen – bei Zusammenstößen ziehen Fahrer auf dem Drahtesel meist den Kürzeren. Da sie keine „Knautschzone“ haben, sind die Folgen der Verkehrsunfälle oft mit erheblichen gesundheitlichen Folgen verbunden.

In diesem Jahr ereigneten sich bis Ende Oktober in Wernigerode 95 Verkehrsunfälle, bei sieben waren Radfahrer beteiligt, teilt das zuständige Revierkommissariat der Volksstimme mit. In den vergangenen Wochen haben die Polizisten aus Wernigerode vermehrt festgestellt, dass Radler sich nicht an die gesetzlichen Vorschriften halten, erklärt Polizeihauptkommissarin Anja Hempel. „Beispielsweise sind momentan in der dunklen Jahreszeit viele Radfahrer ohne Beleuchtung unterwegs, oder ,umkurven‘ in der Fußgängerzone rücksichtlos Passanten“, so die Kommissariatsleiterin. Deshalb werde es in den nächsten Wochen verstärkt Verkehrskontrollen geben.

Am Ende der Überprüfung sind neun Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. „Meist Fahrradfahren im verkehrsberuhigten Bereich und zweimal ein Radfahrer mit Handy am Ohr“, so Dettmer. „Höhepunkt war die Entdeckung eines Fahrrads, das als gestohlen gemeldet war.“