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Weintage Botschafterin für die Städtefreundschaft

Christine Frosch erzählt bei einer Tasse Kaffee, wie sie Wernigeröder Weinprinzessin geworden ist.

Von Katrin Schröder 01.07.2016, 01:01

Wernigerode l Nach Feierabend auf einen Cappuccino auf dem Wernigeröder Marktplatz: Dafür hat Christine Frosch heute keine Zeit. Am Abend wird sie vor dem Rathaus stehen, neben den Oberbürgermeistern von Wernigerode und Neustadt, und die diesjährigen Weintage mit eröffnen. Seit 2011 ist Christine Frosch Wernigerodes Weinprinzessin.

Dabei ist die 58-Jährige vom Werdegang her eher der Biertyp. 16 Jahre lang hat Christine Frosch bei Hasseröder gearbeitet. Für die Brauerei organisierte sie ab 1996 die Bierfeste in der Wernigeröder Partnerstadt. Aus dieser Zeit rührt ihre Liebe für Land, Leute und den Pfälzer Wein. Regelmäßig reist Christine Frosch an die Weinstraße.„Neustadt war für mich wie meine zweite Heimatstadt“, sagt sie rückblickend. Ganz besonders gefällt ihr der „Pälzer“ Dialekt – auch wenn dieser durchaus gewöhnungsbedürftig ist. „Am Anfang habe ich nichts verstanden“, sagt Christine Frosch mit einem Lächeln.

Die Verbindung hat über die Jahre gehalten. „Wir haben ein unheimlich freundschaftliches Verhältnis“, sagt die Wernigeröderin. Regelmäßig telefoniert sie mit Armin Haffa, Norbert Herold und den anderen „Woisträßlern“, die in diesem Jahr erstmals mit ihrem neuen Verein die Weintage organisieren.

Deshalb war es eine Ehre für sie, Weinprinzessin zu werden. „Normalerweise ist das ein Amt für junge Frauen aus Winzerfamilien“, sagt Christine Frosch, die am Wein nur nippt, um fit zu bleiben. Aber das für sie ist nicht das Wesentliche: „Ich stehe für die Städtepartnerschaft.“

Die Organisatoren suchten eine Gefährtin für den Weingott Bacchus, verkörpert von Uwe Kaufmann. „Damit er nicht so allein ist“, sagt Christine Kaufmann, die für die Weintage ihr grünes Kleid aus dem Schrank holen wird. „Das habe ich beim ersten Mal getragen. Wegen des Wiedererkennungswertes soll ich es nun immer tragen.“ An ihre Ernennung erinnert sie sich noch genau: „Als mir die beiden Oberbürgermeister Kette und Krone anlegten, war das ein wunderschöner Moment.“

Eine Freundin hilft Christine Frosch heute vor der Eröffnung, die Krone zu befestigen. Die Nervosität vor dem großen Auftritt bekämpft sie allein, weiß aber schon, dass sie sich legen wird, sobald sie von Tisch zu Tisch geht und mit den Festgästen spricht. „Ich freue mich, dass zum Fest so viele Wernigeröder erscheinen“, sagt Christine Frosch. Denn klar ist: „Die Leute aus der Region lieben dieses Weinfest.“