1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Modernes Wohnen in Blankenburg

Wohnungswirtschaft Modernes Wohnen in Blankenburg

Ertrags- und Finanzlage der Wohnungsgenossenschaft Blankenburg sind "ausgezeichnet". Sie setzt weiter auf Modernisierung.

05.07.2017, 18:50

Blankenburg l Die Wohnungsgenossenschaft Blankenburg ist ein Unternehmen mit „erheblicher Wirtschaftskraft“. Das betonte Detlef Schweizok und erntete dafür Beifall von den gut 200 anwesenden Genossenschaftsmitgliedern auf der Jahresvollversammlung im Saal des Berghotels Vogelherd. Der Aufsichtsratsvorsitzende versicherte, dass die Genossenschaft auch in Zukunft für moderne Wohnungen mit einem gesunden Umfeld stehe. Damit die vier Wände „von unseren Enkeln noch bewohnbar sind“.

Schweizok hielt den Bericht des Aufsichtsrates und betonte, die Ertrags- und Finanzlage der Genossenschaft sei „ausgezeichnet“, das Gesamtvermögen liege immerhin bei rund 42 Millionen Euro. Detailliert und mit Grafiken untersetzt, legte Vorstand Ingo Thomas zuvor Rechenschaft ab und untermauerte die Einschätzung. Beispielsweise liege die Eigenkapitalquote bei 98 Prozent.

Insgesamt hat die Wohnungsgenossenschaft Blankenburg mit Stand vom 31. Dezember 2016 exakt 1334 eingetragene Mitglieder und damit 21 weniger als 2015. Deren Altersdurchschnitt von 61 Jahren bezeichnete Thomas als „normal bei der demografischen Entwicklung“. Der Durchschnitt bei den genossenschaftlichen Interessenvertretern liege sogar bei 74 Jahren. Da war die Neuwahl von Christoph Böttcher in den Aufsichtsrat ein „Lichtblick“, wie Heinz Schuhmacher als Moderator sagte.

Der demografischen Entwicklung sei auch die Steigerung des Leerstandes auf etwa 12,6 Prozent geschuldet. 2015 lag der Wert bei 9,75 Prozent. Überwiegend seien es Wohnungen in den oberen Etagen, im Bereich Oesig seien deshalb 18 Wohneinheiten stillgelegt worden. Hinzu komme ein tragisches Ereignis: der Großbrand in der Nacht zum 19. Juli 2016 im Adolf-Ledebur-Ring 21. Auf einen Schlag waren alle 19 Wohneinheiten im Block unbewohnbar. „Noch in den Nachtstunden wurde die Unterbringung der Hausbewohner durch Feuerwehr und Genossenschaft organisiert“, erinnerte Thomas. Längst stehe fest, dass es Brandstiftung war, dennoch seien die Ermittlungen nicht abgeschlossen.

Der Schaden für die Genossenschaft belaufe sich auf rund 200 000 Euro, „nicht inbegriffen sind Leistungen, die die Wohnungsgenossenschaft freiwillig für die betroffenen Mieter übernommen hat“, erläuterte Thomas. Durch den Brand galt der gesamte Aufgang des Wohnblocks als kontaminiert. Zur Vermeidung von Folgeschäden mussten Kellerinhalt und Teile des Treppenhauses von einer Spezialfirma als Schadstoff entsorgt werden. Offen sei die weitere Verwendung des Gebäudeteils.

Zu den erfreulichen Nachrichten gehörte die Auflistung der Investitionen in die Instandsetzung, den Erhalt und die Modernisierung (siehe Infokasten). Zusammen waren es in 2016 rund 1,1 Millionen Euro. „Besondere Aufmerksamkeit erfordern unsere jahresübergreifenden Projekte wie die Umstellung von Fernwärme auf eine eigene Wärmeversorgung“, so Thomas. Ziel sei es, die Umstellung bis zum 30. September abzuschließen, da der Vertrag mit Avacon von der Genossenschaft gekündigt sei. Investiert werde ebenso in die Warmwasseraufbereitung, zum Beispiel im Bereich der Robert-Koldewey-Straße. Dort werde das warme Wasser künftig in vier Frischwasserstationen aufbereitet.

Mit Blick in die Zukunft versicherte Thomas, die Nachfrage nach neu geschaffenem Wohnraum wie im Wohnquartier Bährstraße und Westerhäuser Straße 50 im Blick zu behalten. Durch die derzeitige Bautätigkeit könne der Bedarf nicht abgedeckt werden. Daher sei das Gebäude der ehemaligen Volksbank in der Löbbeckestraße 6 gekauft worden. „Eine interessante Immobilie“, wie Thomas sagte, weil der Genossenschaft bereits die Löbbeckestraße 4 gehört und direkt angrenzt.