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Auslandsjahr 10 Monate eine neue Kultur kennenlernen

Paula Sommer aus Farsleben wird für ein knappes Jahr in den USA leben. Die Vorbereitungen zu ihrer Reise laufen bereits auf Hochtouren.

Von Andreas Satzke 08.08.2015, 01:01

Farsleben l In der kommenden Woche ist es für Paula Sommer soweit. Ihr Flieger in die USA startet. Los geht es in Hannover, von dort fliegt sie nach Frankfurt. Dann nach Washington und schließlich nach Pittsburgh. „Immerhin komme ich am gleichen Tag noch an“, sagt die Farsleberin über die lange Tour, die ihr bevorsteht.

Flugangst habe sie keine, sagt Paula Sommer. „Ich bin schon öfter geflogen und das Flugzeug ist ja auch eines der sichersten Verkehrsmittel.“

Im Vergleich zu den zehn Monaten, die sie in den USA bleibt, ist der Flug ohnehin eine Kleinigkeit. Paula Sommer hat sich für ein Auslandsjahr entschieden. Über das Programm „Youth for Understanding“ hat sie ein Bewerbungsschreiben eingereicht, das verschiedenen Gastfamilien vorgelegt wurde.

Gelandet ist sie nun bei einem Rentnerehepaar aus Pittsburgh, Pennsylvania. „Zunächst war ich skeptisch, ich hatte mir eine Familie mit Kindern in meinem Alter gewünscht“, sagt Paula. „Aber kurz nach der Zusage, habe ich mit den beiden geskypet“. Seitdem sei sie davon überzeugt, genau die richtige Gastfamilie gefunden zu haben. Sie habe regelmäßig mit dem Ehepaar gesprochen und Sympathien seien schon vor dem ersten richtigen Treffen da.

Der Weg bis zur Zusage war weit. 2013 hatte sich Paula Sommer bereits beworben. 2014 kam dann die Zusage – und in der kommenden Woche geht es endlich los.

Vorher ist sie noch als Praktikantin beim Bundestagsabgeordneten Manfred Behrens. „Paula ist eine gute Sportlerin“, sagt Behrens. „Über eine Auszeichnung ist der Kontakt zustande gekommen.“ Teil des Praktikums war auch ein Besuch bei Bürgermeister Martin Stichnoth, dem sie von ihrer Reise berichtete. „Es ist immer schön, wenn Jugendliche sich so für etwas begeistern, sowohl den Sport, als auch die Erfahrung im Ausland“, meint Stichnoth.

Den Sport will Paula Sommer auch in den USA fortführen. „Ich mache hier Leichtathletik, damit kann ich dort weitermachen“, erzählt die Farsleberin, die in diesem Jahr die zehnte Klasse abgeschlossen hat. Dazu sollen noch Fußball und Schwimmen kommen. Bei der Vermittlung half ihre Gastmutter. „Sie war selbst Lehrerin an der Schule, an die ich kommen werde, konnte so Kontakte herstellen.“

Vor allem freue sich Paula darüber, die Kultur kennenzulernen. „Schon meine Gasteltern sind so freundlich und offen“, gerät sie kurz ins Schwärmen. Noch bevor die Schule für sie in Pittsburgh losgeht, will sie mit ihrer Gastfamilie nach New York fahren. Auch zum „Festival of Lights“ soll es gehen.

Vor Sprachproblemen hat sie keine Angst. „Ich war bereits eine Woche in Nordirland bei einer Gastfamilie“, berichtet Paula. Auch Heimweh habe sie nicht empfunden.

Natürlich sei es trotzdem schade, Freunde und Familie so lange nicht zu sehen. Zu oft Kontakt möchte Paula aber auch nicht pflegen. „Ich will mich an die englische Sprache gewöhnen, da ist es nicht hilfreich, wenn ich zwischendurch dauernd deutsch spreche“, ist sie sich sicher. Auch weil sie am regulären Schulunterricht teilnimmt, die elfte Klasse in vollem Umfang absolviert.

Doch Fotos von ihren Liebsten will sie auf jeden Fall mitnehmen. Zudem wird sie eine große Abschiedsparty feiern. Zurück nach Farsleben kommt sie dann im Juni 2016.