Musikalische Lesereise für die Sinne

Colbitz l Zu Herzen gehende Klänge sind es, die der großartige Sonny Thet seinem Cello entlockt. Musik transportiert Emotionen, das machen an diesem Abend auch Jürgen Schienemann und Danny Priebe mit ihrem Gitarrenspiel deutlich. Kraftvoll, dann wieder verhalten, nehmen die Musiker ihre Zuhörer mit.

„Was wir denken, hat Einfluss auf die Welt, hat Einfluss auf die Gesellschaft und auf unser aller Tun“, liest Dr. Martin Westphal aus dem Buch „Gespräche mit Charlie“. „Wenn wir unser Denken ändern, können wir die Welt ändern“, lautet die Botschaft. Der charismatische Arzt und Künstler hat ein Buch geschrieben, um den Tod eines guten Freundes besser verarbeiten zu können. In einem Endlosbrief an seinen verstorbenen Freund „Charlie“ philosophiert Westphal über das Leben. Er liefert den Zuhörern einen Bericht über Freundschaft, das Leben und die wahre Liebe. „Es ist wichtig, für- und miteinander zu sein. Lebe jetzt, nicht gestern, nicht morgen“, lautet seine Empfehlung – immer wieder unterbrochen vom Applaus seines Publikums, das ungeteilte Zustimmung signalisiert. „Wir haben die Chance dazu, unser Denken von jenem Müll zu befreien, von dem uns Politiker und Staatsknechte glauben machen wollen, dass er der rechte Weg sein. Machen wir uns frei von Dummheit und Angst und verwirklichen wir das Unverwirklichte, von dem Charlie immer geträumt hat“, hinterlässt dieser Satz Spüren in den Köpfen des Publikums und sorgt für Gänsehautmomente. Sich an die Hand nehmen, sich selbst lieben, um andere zu lieben, lautet das Credo. Und helfen: Diese Eigenschaft leben Thet und Westphal; deren Auftritte sind gleichwohl auf sozialem Engagement aufgebaut. Projekte in Kambodscha und Aktionen für krebskranke Kinder und hilfebedürftige Menschen zeugen von großartiger sozialer Kompetenz. Don‘t worry, be happy“ – mit dieser musikalischen Botschaft des amerikanischen Sängers Bobby McFerrin verabschieden sich Sonny Thet, Dr. Ingo Westphal, Jürgen Schienemann und Danny Priebe von ihrem Publikum, das diesen emotionalen Auftritt mit Applaus honoriert.

Nach kurzer Umbaupause treten „Blackbird“ auf. Sie gestalten den zweiten Teil des Abends. Intensive Songs – melancholisch und voller Hoffnung – werden von Ivonne Fechner und Bodo Kommnick eindrucksvoll interpretiert. Sie erzählen von den Facetten der Liebe in Glück und Schmerz, von Hoffnung, aber auch von der Kälte unserer Gesellschaft und der Sehnsucht nach Werten und Würde. Das Colbitzer Publikum wird Zeuge eines wunderbaren Abends, der noch lange nachhallen wird.

Ein ganz besonderer Moment entsteht, als das finanzielle Ergebnis für die Projekte von Sonny Thet und Dr. Ingo Westphal verkündet wird: Insgesamt sind über 2000 Euro zusammengekommen.