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Unterstützung Dalo und Silke für ein Jahr im Club

Im Jugendclub in der Burgstraße gibt es für ein Jahr personelle Unterstützung für Clubleiterin Antje Prilloff.

Von Gudrun Billowie 04.11.2015, 00:01

Wolmirstedt l Dem Jugendclub in der Burgstraße wurde ein Wunsch erfüllt. Clubchefin Antje Prilloff hat personelle Unterstützung bekommen. Dara Mikail absolviert seit dem 1. September ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und Silke Greiser seit dem 3. August ihr Anerkennungsjahr für den Erzieherberuf.

Die Stadt bezuschusst die FSJ-Stelle aus dem Topf, der für Jugendvereine zur Verfügung steht. Der andere Teil wird vom Bund finanziert. Für die Vergütung des Anerkennungsjahres zum Erzieherberuf steht hingegen bisher kein Geld bereit. „Der Jugendverein hat bei der Stadt Mittel beantragt“, sagt Jugendkoordinator Nico Schmidt. Ob sie fließen, entscheidet in letzter Instanz der Stadtrat. Der Antrag des Jugendvereins wird in der Dezember-Beratungsfolge behandelt.

Dara Mikail, „Dalo“ genannt, besucht schon lange den Club. Nach dem Schulabschluss wollte er Lagerist werden. „Aber Freunde rieten mir davon ab“, sagt der 16-Jährige. Inzwischen gefällt ihm der Gedanke, Erzieher zu werden. Deshalb kommen ihm die Erfahrungen, die er nun während des Freiwilligen Sozialen Jahres im Jugendclub sammeln kann, sehr gelegen. „Es ist cool, etwas mit Jugendlichen zu machen, weil ich selber einer bin.“ Mit Kita-Kindern hat er durch seine jüngeren Geschwister ebenfalls Erfahrung, aber er ziehe die Jugendarbeit vor. Da kann er seine Leidenschaft für den Sport, insbesondere für den Fußball, einbringen.

Für Silke Greiser (25) war von Anfang an klar, dass sie mit Kindern und Jugendlichen arbeiten möchte. Während ihrer Erzieherausbildung hat sie alle Bereiche kennengelernt. Aber: „Die Arbeit mit Jugendlichen reizt mich am meisten, weil sie von ihrem Leben mehr preisgeben“, erklärt sie, „außerdem kann ich meine eigenen Erfahrungen einbringen, die ich in Freundschaften oder Partnerschaften gesammelt habe.“

Ihre große Leidenschaft gilt dem Tanzen. Sie hat beim OK-Live-Ensemble getanzt, inzwischen hat sie ihren Zumba-Fitness-Trainerschein in der Tasche und gibt Kurse, die dazu beitragen, dass sie ihr Anerkennungsjahr finanziert. Auch im Jugendclub will sie mit interessierten Mädchen tanzen, sofern Hallenzeiten zur Verfügung stehen.

Jeden Tag besuchen rund 50 Jugendliche den Club. „Dalo“ und Silke geben Tipps zu Bewerbungsschreiben und helfen Antje Prilloff dabei, Veranstaltungen, wie Barabende, Feiern oder die Fahrt zum Dresdner Weihnachtsmarkt vorzubereiten. Das Wichtigste sei es jedoch, einfach da zu sein, sind sich die beiden einig.

Für Clubchefin Antje Prilloff sind die beiden eine große Entlastung. Sie kann die Clubs in Elbeu oder Mose aufsuchen, ohne die Burgstraße schließen zu müssen. Das ging bisher nur, wenn jemand aus dem Vorstand zugegen war und die Verantwortung für die Burgstraße weiter getragen hat. Das habe auf ehrenamtlicher Basis zwar gut funktioniert, bestätigt Antje Prilloff, dennoch gebe es eine größere Planungssicherheit, wenn zwei Mitarbeiter von 12 bis 20 Uhr vor Ort seien. Solange die Clubchefin für Dara Mikail und Silke Greiser erreichbar ist, kann die Burgstraße offen bleiben.

Der Jugendverein hatte sich schon lange um eine zweite Personalstelle für den Club bemüht. Ohne Erfolg. Der Landkreis als zuständige Behörde sieht keinen finanziellen Spielraum dafür. Die Lösung, das FSJ-ler oder Erzieher im Anerkennungsjahr unterstützen, gefällt Antje Prilloff und Nico Schmidt. Die Clubchefin und der Jugendkoordinator wollen das auch 2016/17 fortführen. „Ich würde mich freuen, wenn sich für das kommende Jahr wieder junge Leute bewerben“, sagt Antje Prilloff.