1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Für Senioren soll gebaut werden

Altersgerecht Für Senioren soll gebaut werden

Der Platz in der Julius-Bremer-Straße könnte bald wieder bebaut werden. Zwei Bewerber wollen vor allem älteren Bürgern Wohnraum bieten.

Von Gudrun Billowie 03.12.2015, 00:01

Wolmirstedt l Der Platz in der Julius-Bremer-Straße steht nach dem Abriss des Gebäudes der Kita „Pusteblume“ Ende der 1990er Jahre leer. Nun könnte sich das bald ändern. Am Dienstagabend stellten im Bauausschuss zwei Bewerber ihre Pläne für diese Fläche vor, das Deutsche Rote Kreuz und die E&K Bauträger GmbH Magdeburg.

„Wir wollen eine Wohnanlage errichten, in der auch Leistungen für Senioren angeboten werden“, sagt DRK-Vorstandsvorsitzender Ralf Kürbis. In diese Anlage sollen 26 barrierefreie Wohnungen sowie 24 betreute Einzelappartements integriert werden. Weiterhin soll es 20 Plätze für die Tagespflege geben, bei Bedarf können es mehr werden. Für alle Bewohner soll eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung gewährleistet sein, der ambulante Pflegedienst des DRK würde mit in den Wohnkomplex einziehen. Das Projekt soll dennoch keinen Heimcharakter bekommen. „Wir wollen uns nach außen öffnen“, sagt Ralf Kürbis, „beispielsweise mit einem Seniorencafé.“

Weiterhin ist das DRK bestrebt, eine Podologie, Physiotherapie, Ergotherapie und bestenfalls einen Arzt innerhalb des Wohnkomplexes anzusiedeln.

Das Deutsche Rote Kreuz liebäugelt schon lange mit dieser Fläche. Es habe bereits mit der Wolmirstedter Wohnungsbaugessellschaft (WWG) ernsthafte Absichten gegeben, gemeinsam ein altersgerechtes Wohnprojekt oder Ähnliches zu errichten. Die WWG wollte bauen, das DRK mieten. „Die WWG hat schließlich andere Pläne verfolgt“, sagte Ralf Kürbis. Somit lag das gesamte Vorhaben erst einmal auf Eis, wurde nun aber wieder reaktiviert. Das DRK rechnet nun mit eigenen Investitionen in Höhe von sechs bis sieben Millionen Euro.

Die E&K Bauträgergesellschaft Magdeburg war im Gegensatz zum DRK auf der Tagesordnung des Bauausschusses nicht angekündigt worden, stellte aber ebenfalls ein Projekt für die ausgewiesene Fläche vor. Diese Gesellschaft präsentierte einen Komplex, in dem ein Demenzkompetenzzentrum, eine Tagespflege im Erdgeschoss, eine Dachterrasse aber auch Wohnungen für junge Familien mit Kindern untergebracht sind. Damit soll allen Generationen die Möglichkeit gegeben werden, in der Innenstadt zu leben. Die E&K Bauträgergesellschaft veranschlagt ein Bauvolumen von vier bis fünf Millionen Euro.

Die Pläne waren erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden, sollten sie befürwortet werden, könnten bis zur Fertigstellung eines Projektes gut zwei Jahre vergehen.

Thomas Schlenker (Grüne), der als berufener Bürger im Bauausschuss sitzt, schätzte beide Varianten als städtebaulich attraktiv ein. Unter den Umständen, dass in Wolmirstedt durch den Abriss von Zehn- und Fünfgeschossern mehrere innerstädtische Flächen frei geworden sind, sei es durchaus denkbar, beiden Bewerbern in der Stadt eine Chance zu bieten. „Das unterstützen wir als Verwaltung“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Marlies Cassuhn.