Jubiläumsshow Meitzendorfer feiern 20 Jahre Hupfdohlen
Die Meitzendorfer Hupfdohlen feierten ihren 20. Geburtstag. Mit Can-Can, Kannibalentanz oder „Sister Act“ präsentierten sie ihre Tänze.
Meitzendorf l Die Hupfdohlen sind in Meitzendorf Kult. Ihre Auftritte versprechen Spaß, Tempo, gute Laune. Die 19 Frauen und Männer geben alles und ein Schuss Selbstironie ist immer dabei. Das verrät schon ihr Name. „Bei uns findet man keine Frauen vom Fernsehballett, bei uns haben sich Alt und Jung, groß und Klein zusammengefunden“, erklären sie. Allein die Freude am Tanzen verbindet.
Das Meitzendorfer Publikum weiß das zu schätzen. „Mich beeindruckt die Kreativität und der Zusammenhalt in der Gruppe“, gesteht Gerald Pilatzek. Er hatte eine Karte ergattert und gehörte damit zu den Glückspilzen, denn für diesen Gala-Abend war das Dorfgemeinschaftshaus schon lange im Vorfeld ausverkauft. Die Einnahmen teilen die Hupfdohlen gern. 2000 Euro spenden sie an den Kindergarten, den Tischtennisverein, den Meitzendorfer Heimat- und Kulturverein (MKSV), die Angler und auch die Ortschaft bekommt etwas ab, damit die Bühnentechnik erweitert wird.
Als kreative Köpfe der Hupfdohlen gelten Kathrin Röhrig und Carolin Bandow, Mutter und Tochter, die sich Themen und Schritte überlegen und in die Gruppe tragen. Gemeinsam wird dann diskutiert, probiert und überlegt, wo Kostüme günstig beschafft werden. All das stemmen die Hupfdohlen weitestgehend allein.
Das Selbermachen stand auch am Anfang der Tanzgruppe, die bis dahin eine Gymnastikgruppe war. Vor 20 Jahren jedoch war ein Dorffest anberaumt, es stand kaum Geld zur Verfügung, aber die Frage im Raum: Mädels, könnt ihr etwas vorführen? Sie haben den Can-Can einstudiert, das Publikum tobte, den Frauen machte es Spaß, die Hupfdohlen waren geboren. Seit zwölf Jahren gehören sie zum Verbund des MKSV.
Von der ersten Idee an brauchen die Hupfdohlen etwa ein Jahr, um einen Tanz auf die Bühne zu bringen. Zur Jubiläumsgala haben sie erstmals ein ganzes Programm alleine gestemmt. „Wir wollten den Leuten zeigen, wer wir sind“, sagt Hupfdohlenvorsitzende Ute Matz. Und die schienen begeistert.
„Heute Abend sieht man wieder, wie gut das Meitzendorfer Dorfleben passt“, sagt Heidi Süren, die als Zuschauerin schon viele Auftritte der Hupfdohlen erlebt hat. Sie gehören zu jedem Vereinsfest, kommen zu Hochzeiten, ins Seniorenheim, aber tragen den Namen Meitzendorf auch bei Sachsen-Anhalt-Tagen über die Ortsgrenzen.
Ortsbürgermeister Bernhard Niebuhr zeigt sich stolz, vor allem darauf, dass inzwischen auch Männer und jüngere Mitglieder dazugekommen sind. „Es ist wichtig, dass sich die Vereine weiterentwickeln.“ Er selbst geriet während des Kannibalentanzes zur Hupfdohle, als derjenige, der gegrillt werden sollte. Seine Identität blieb unter einem Tuch vorerst geheim und wurde erst beim letzten Takt preisgegeben.
Die Hupfdohlen hatten für ihre Jubiläumsgala Fabienne Klatt als Moderatorin engagiert und die hatte alle 19 Mitglieder nach Lieblingstänzen und besonderen Erinnerungen befragt. Vor allem ein unfreiwilliger Zeitlupentanz ist im Gedächtnis aller verankert und sorgt noch immer für Lacher. Bei einem Auftritt gab der CD-Spieler die Musik nur sehr langsam wieder, sodass die Schritte auch in Slow-Motion gesetzt werden mussten.
Am Sonnabend gab es solcherlei Pannen nicht. Die Hupfdohlen lebten ihr Temperament aus, dankten dem Publikum für die bisherige Treue und der Saal tobte.
