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Therapie Pia träumt von den Delfinen

Eine Delphintherapie soll Pia Krumsieg helfen, sich weiter zu entwickeln. Die Ebendorfer Familie spart auf eine erneute Therapie.

Von Ariane Amann 20.12.2016, 23:01

Ebendorf l Noch immer ist Andrea Krumsieg überwältigt vom Zuspruch, den das Benefizschießen des Kreisschützenverbandes in Wolmirstedt Ende Oktober ihrer Familie signalisiert hat. Damals waren 3800 Euro zusammengekommen, das Geld ist für eine Delphintherapie für Pia Krumsieg bestimmt. Das kleine Mädchen war vor zehn Jahren als Frühchen mit nur 700 Gramm Gewicht und zwölf Wochen zu früh auf die Welt gekommen. Die frühe Geburt blieb nicht ohne Folgen: Pia kann bis heute nicht selbst laufen, sitzt im Rollstuhl. Motorisch und auch sprachlich entspricht ihr Entwicklungsstand nicht dem anderer Zehnjähriger.

Mit etwas Abstand zum Benefizschießen möchte sich Andrea Krumsieg bei all jeden bedanken, die zum Spendenergebnis beigetragen haben. Die Starter beim Turnier hatten je mindestens fünf Euro Startgeld bezahlt, auch der Erlös aus dem Kaffee- und Kuchenverkauf geht ohne Abzüge an Familie Krumsieg.

Zudem stellten die Wolmirstedter Schützen ihr Vereinshaus kostenlos zur Verfügung. „Ich kann mich gar nicht genug bedanken bei allen, die geholfen haben“, sagt sie. Sie hoffe nun, dass die gesamte Summe für die Therapie tatsächlich zusammenkomme. „Nur die Therapie allein kostet rund 8000 Dollar (rund 7713 Euro, Anm. d. Red.), dazu kommen Flüge, Unterkunft und Verpflegung“, listet sie auf. Für eine Therapie auf Curacao kommen so schnell um die 15 000 Euro zusammen. „Curacao klingt erst mal toll, aber die Anreise ist wirklich stressig, und wir haben dort vor Ort genau den gleichen Alltag wie hier auch. Kochen, waschen, versorgen“, erklärt sie.

Allerdings habe sie nach der ersten Therapie 2015 deutliche Veränderungen an Pia festgestellt. „Sie war viel ruhiger als vorher, das hat meine Mutter schon bei der Rückreise gesagt“, meint Andrea Krumsieg. Auch neue Laute habe Pia geformt, als sie zurück in Ebendorf war. „Ich kann natürlich nicht ganz genau sagen, was davon auch mit ihrer normalen Entwicklung passiert wäre“, sagt Andrea Krumsieg.

Angestoßen habe die Therapie mit Delphin Chabelita aber auf jeden Fall etwas. „Und um diese Fortschritte zu festigen und zu stabilisieren, würden wir gern mit Pia noch einmal zu den Delphinen fliegen“, wünscht sich Andrea Krumsieg für ihre Tochter. Vielleicht könne Pia dann irgendwann selbst laufen lernen.