1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Leibniz-Schüler sind fit für Berufe

Auszeichnung Leibniz-Schüler sind fit für Berufe

Die Wolmirstedter „Gottfried Wilhelm Leibniz“-Schule ist ausgezeichnet worden. Sie trägt ab sofort das Berufswahl-Siegel.

Von Gudrun Billowie 17.06.2017, 01:01

Wolmirstedt l Liana Maria Lüpke möchte Verwaltungsfachangestellte werden, ein Berufsleben in der Verwaltung kann sie sich gut vorstellen. Noch besucht sie allerdings die neunte Klasse der Gemeinschaftsschule „Gottfried Wilhelm Leibniz“, doch dass sie schon über eine so klare Vorstellung verfügt, hat mit dieser Schule zu tun. Bereits von der siebten Klasse an wird dort die Berufswahl thematisiert und die Mädchen und Jungen bekommen von da an regelmäßig Gelegenheit, Betriebe und Berufsfelder kennenzulernen.

Genau diese „Geschlossenheit des Konzeptes“ hat die Jury überzeugt. Schüler der siebten Klasse bekommen einen Plan, der die Veranstaltungen auflistet, die sie bis zur zehnten Klasse wahrnehmen können. Zudem haben auch die Lehrer bereits im Unterricht die Berufsorientierung im Blick, versuchen die Vorlieben der Schülerinnen und Schüler herauszukristallisieren, die für die Wahl des Berufes wichtig sein können. Die Agentur für Arbeit bietet regelmäßig Gespräche an, die Schüler kennen die Berater längst persönlich und nutzen sie ebenso als Ansprechpartner, wie Lehrer und Unternehmensvertreter.

Die lernen sie bei der Lehrstellenbörse kennen, die in der Schule regelmäßig initiiert wird. Dort präsentieren sich regionale Betriebe und deren Mitarbeiter beantworten Fragen zu Ausbildungsinhalten und Berufsfeldern und manchmal münden diese ersten Kontakte später sogar in ein Ausbildungsverhältnis. Diesen direkten Draht wissen längst auch die Betriebe zu schätzen.

„Moderne, wettbewerbsfähige Betriebe brauchen motivierte Fachkräfte. Und die Betriebe müssen in den nächsten Jahren wohl noch stärker um sie werben. Die Berufsorientierung in der Schule ist dabei ein wichtiges Element“, betonte Bodo Bastian, der Vertreter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) bei der Preisverleihung.

Das Berufswahl-Siegel wurde feierlich in der Industrie- und Handelskammer (IHK) überreicht. Schulleiter Ingolf Berg war zusammen mit den Lehrerinnen Katrin Franke und Cornelia Fickenwirth sowie den Schülern Shawn Winkler und Tim Grenzel nach Magdeburg gefahren, auch Wolmirstedts Bürgermeister Martin Stichnoth, die stellvertretende Landrätin Iris Herzig und Mirko Rüger, der kaufmännische Leiter des Zielitzer Kaliwerkes, waren dabei. Das Siegel hat Sachsen-Anhalts Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration Petra Grimm-Benne überreicht.

Die IHK unterstützt seit vielen Jahren die Vergabe des Berufswahl-Siegels. Stefanie Klemmt, stellvertretende Geschäftsführerin Berufsbildung der IHK Magdeburg, erklärte warum: „Wir erhalten immer wieder Rückmeldungen aus den Unternehmen, dass Auszubildende oft falsche Vorstellungen über den gewählten Ausbildungsberuf haben. Nicht selten ist dies auch ein Grund für das vorzeitige Lösen von Ausbildungsverträgen.“ Deshalb sei eine langfristige Berufsorientierung wichtig.

Bevor der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Schule das Siegel verliehen wurde, hat eine Kommission die Schule besucht und dort erst mit Lehrern, anschließend mit Schülern intensive Gespräche geführt. Die Zertifizierung gilt für drei Jahre, dann kann sich die Schule erneut darum bewerben.

In Sachsen-Anhalt können sich neben der Leibniz-Schule 14 weitere mit dem Schild schmücken, das die jeweilige Schule als besonders berufsorientierende ausweist.

Theresa Luise Schmidt besucht auch die neunte Klasse und hat durch die berufsorientierenden Angebote ebenfalls ihren Berufsweg gefunden. Sie möchte zunächst das Abitur ablegen und anschließend Chemielaborantin werden. Dass diese beiden Mädchen mit ihren klaren Vorstellungen keine Ausnahmen sind, bestätigt der Schulleiter Ingolf Berg: „Fast alle, die die Leibniz-Schule verlassen, haben einen Ausbildungsplatz in der Tasche oder streben das Abitur an.“