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AWG investiert Fahrstühle für Deutsche Einheit

Die Allgemeine Wohnungsgenossenschaft Wolmirstedt (AWG) hat das Geschäftsjahr 2016 mit einem Plus abgeschlossen. Jetzt wird investiert.

Von Gudrun Billowie 30.06.2017, 01:01

Wolmirstedt l Die Allgemeine Wohnungsgenossenschaft sieht sich auf einem guten Weg. Sie verzeichnet den niedrigsten Wohnungsleerstand seit 17 Jahren, weit unter drei Prozent. Außerdem hat die Genossenschaft im vergangenen Jahr etwa 1,5 Millionen Euro investiert.

Nicht alles ist für den Bürger schon jetzt sicht- und nutzbar. Unter anderem floss Geld für die Bauvorbereitung des WohnenPlus-Projektes in der Damaschkestraße und den Kauf des ehemaligen Pferdehofes in der August-Bebel-Straße 23.

In der Damaschkestraße könnte es sofort losgehen und eigentlich sollten die Baumaschinen längst angerückt sein, doch die AWG wird erst in ein oder zwei Jahren mit dem Bau beginnen.

Verschoben wird auch die Errichtung von Wohnungen und eines Cafés in der August-Bebel-Straße 23. Das war für 2018/19 geplant. Ein neuer Termin wird noch nicht genannt. Vor Abriss und Neubau wurden andere Investitionen gezogen, unter anderem der Kauf weiterer Immobilienbestände in Barleben.

Dennoch: Es wurde in die Sanierung vorhandener Wohnungen und angeschlossener Pkw-Stellplätze investiert. 810 000 Euro sind unter dem großen Posten „Instandhaltung“ aufgeführt. Auch der Abriss der ehemaligen Landmaschinenstation im Birkenweg schlug als Großausgabe zu Buche. „Trotzdem haben wir ein positives Ergebnis erwirtschaftet“, sagt Geschäftsführer Siegfried Bärhold. Das liege im fünfstelligen Bereich.

Künftig sollen die Wohnblocks in der Straße der Deutschen Einheit weiter aufgewertet werden. Sobald Fördermittel bereitstehen, werden an weiteren Häusern Fahrstühle angebracht. Zumindest jeder dritte Eingang soll mit einem Aufzug versehen werden. Siegfried Bärhold weiß, dass die Mieter der Fünfgeschosser solche Fahrstühle immer wieder einfordern.

Unmut kommt bei den Mietern über die huckeligen Straßen und Gehwege in diesem Wohngebiet auf. Die gehören der Stadt, die dafür jedoch momentan nicht in den Sparstrumpf greifen muss. In diesem Gebiet steht eine große Baumaßnahme des Wolmirstedter Wasser- und Abwasserzweckverbandes (WWAZ) unmittelbar bevor. Im gesamten Areal der Straße der Deutschen Einheit werden sowohl die Regen- als auch die Schmutz- und Trinkwasserleitungen erneuert. Ende Juli erfolgt die Auftragsvergabe, Anfang August soll der Baubeginn sein, die Arbeiten werden bis Ende 2018 andauern, blickt der zuständige WWAZ-Mitarbeiter Bernd Zabel voraus. Sobald die Wasserkanäle verlegt sind, wird der WWAZ Straßen und Wege wieder herstellen. Eine Neuherrichtung durch die Stadt ist bisher nicht vorgesehen.

Der WWAZ wird an der Ecke Samsweger Straße/Deutsche Einheit beginnen und sich am Hauptstrang Richtung Harnisch-Schule voranarbeiten. Erst wenn dieser Abschnitt abgeschlossen ist, werden die Kanalarbeiten in den Stichstraßen fortgesetzt. Anwohner sind während der Bauarbeiten mit versperrten Zufahrten und Stellplätzen konfrontiert.

AWG-Chef Siegfried Bärhold schaut mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die bevorstehende Baustelle, zumal auch die Wasserhausanschlüsse erneuert werden. Die Investition sei nötig, aber: „Wir haben gerade die Außenbereiche der Blöcke neu gestaltet“, sagt er, „hätten wir von der Maßnahme gewusst, hätten wir mit der Neugestaltung der Freiflächen gewartet.“

Die AWG verwaltet 63 300 Quadratmeter Wohnfläche in Wolmirstedt, Barleben und Zielitz. Das sind etwa 2200 Wohnungen, zu denen sowohl eigene als auch fremde Bestände gehören. Der eigene Wohnungsbestand umfasst etwa 1000 Wohnungen, die Genossenschaft hat über 1000 Mitglieder, in der Regel ist aus jeder Wohnung ein Mieter beigetreten.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden auch Aufsichtsräte neu gewählt. Eckart Jeschke ist weiterhin Aufsichtsratsvorsitzender, neu gewählt wurden Jürgen Müller und Maik Sperreiter.