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Bürgerhaus Aprilscherz erreicht das Fürstenhaus Hohenzollern

Die Leiterin der fürstlichen Bibliothek und Sammlung am Bodensee konnte erst im zweiten Moment lachen.

Von Gudrun Billowie 07.04.2016, 21:00

Wolmirstedt l Der Aprilscherz der Wolmirstedter Lokalseite ist bis in das Haus der Hohenzollern von Sigmaringen gelangt. Die Adelsfamilie lebt in Baden-Württemberg in der Nähe des Bodensees. Wie genau der Zeitungsartikel quer durch Deutschland dorthin gekommen ist, konnte Anette Hähnel nicht so genau sagen. Die Leiterin der fürstlichen Bibliothek und Sammlung gestand jedoch, dass sie herzhaft gelacht habe. Allerdings erst im zweiten Moment.

Als sie den Artikel gelesen hatte, war die Empörung zunächst groß gewesen, erzählt sie am Telefon. „Wir haben es ganz oft mit Personen zu tun, die sich mit dem Namen Hohenzollern schmücken oder das Wappen fälschlicherweise benutzten“, begründet sie den anfänglichen Ärger über mögliche Trittbrettfahrer. Sie hatte sofort nach dem Lesen des Artikels im Wolmirstedter Museum angerufen. „Ich war empört, wie eine Museumsleiterin so eine Auskunft geben kann.“ Museumsleiterin Annette Pilz hat jedoch sofort auf den Aprilscherz verwiesen und dann war der Ärger verraucht.

Annette Pilz war in den Aprilscherz eingeweiht gewesen und hatte bei der Beratung sehr darauf geachtet, dass mit Franz Josef von Hohenzollern ein Name verwendet wird, zu dem es in Wirklichkeit keine Person gibt.

Im Volksstimme-Aprilscherzartikel war geflunkert worden, dass dieser (fiktive) Nachfahre des Kurfürsten Joachim Friedrich, der Namensgeber des Wolmirstedter Gymnasiums, das Bürgerhaus kaufen will. Dazu klärte Anette Hähnel auf, dass es zwei Linien der von Hohenzollern gibt.

Kurfürst Joachim Friedrich und seine Nachfahren gehören zur preußischen Linie. Das Haus Hohenzollern von Sigmaringen, dessen fürstliche Bibliothek Anette Hähnel leitet, folgt hingegen der schwäbischen Linie. Noch immer gehören Prinzen und Prinzessinnen, Fürsten und Fürstinnen zu diesem Haus. Wie Anette Hähnel versichert, möchte jedoch niemand von ihnen ein Bürgerhaus in Wolmirstedt kaufen. Auch ein Besuch der Stadt stehe derzeit nicht auf dem Plan der Familie.