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Bürgernähe Stadträte auch künftig zu sprechen

Seit sechs Jahren bieten Stadträte eine Bürgersprechstunde an. Das soll in Wolmirstedt auch so bleiben.

Von Gudrun Billowie 07.01.2017, 00:01

Wolmirstedt l Drei Stadträte sitzen einmal im Monat im Beratungsraum 113 des Wolmirstedter Rathauses und nehmen sich der Sorgen der Bürger an. Dann heißt es „Stadtratssprechstunde“ und die steht für ein unkompliziertes Zusammentreffen zwischen Bürgern und gewählten Kommunalpolitikern.

Dieser Aufgabe stellen sich seit sechs Jahren Kurt Prilloff (CDU), Heinz Maspfuhl (SPD) und Detlef Horstmann (Linke). Manchmal ist auch Christina Laqua (SPD) dabei. „Die Bürger kommen mit Hinweisen und Sorgen, die sie nicht unbedingt vor dem gesamten Stadtrat vortragen wollen“, fasst Heinz Maspfuhl zusammen. Nicht jeder Kummer lässt sich beseitigen. „Manches liegt nicht in unserer Zuständigkeit“, stellt Kurt Prilloff klar. Dazu gehört beispielsweise der Güterzugverkehr, der Bürgern mitunter zu oft und zu laut daherkommt. Das bleibt jedoch Sache der Bahn.

Andere beklagen bröckelnde Stützmauern, die der Stadt gehören und drohen, in private Grundstücke zu fallen, beispielsweise an der Diesterweg-Grundschule. Auch über mangelnden Schnitt der Sträucher, die in Wege hineinragen, hagelt es Beschwerden. „Wir leiten die Anregungen an die zuständigen Fachdienste im Rathaus weiter“, erklärt Heinz Maspfuhl.

Mit dem weiteren Verlauf sind die Stadträte nicht immer zufrieden. Manchmal folgt die Antwort prompt. „In anderen Fällen wünschen wir uns eine zügigere Bearbeitung durch die Verwaltung“, sind sich Heinz Maspfuhl und Kurt Prilloff einig. Vier Wochen soll die Bearbeitungsfrist dauern, solange haben Verwaltungsmitarbeiter Zeit, die Anliegen zu beantworten. Die Antwort geht an die Bürger, die ihr Anliegen in der Stadtratssprechstunde vorgetragen haben, sowie an die Stadträte.

Eine Antwort steht seit Oktober aus. Eine Bürgerin hatte sich gewundert, dass die beiden neuen Parktaschen vor dem Lottoladen in der Damaschkestraße immer so lange belegt sind. „Das war nicht geplant“, erklärt Heinz Maspfuhl, „die Leute sollten halten, einkaufen, weiterfahren.“ Das Parken sollte 15 Minuten erlaubt sein, nicht länger. Ein Schild erlaubt jedoch, dort eine Stunde zu stehen. Autofahrer, die nach einer halben oder vollen Stunde dort ankommen, dürfen den Zeiger der Parkuhr sogar auf die nächste volle oder halbe Stunde vordrehen. So kann es ganz legitim sein, dort anderthalb Stunden zu parken, ohne dafür mit einem Knöllchen belangt zu werden.

Die Bürgerin würde ein 15-Minuten-Schild sogar selbst kaufen, erzählen Kurt Prilloff und Heinz Maspfuhl, aber aus dem Rathaus haben weder sie noch die Stadträte bisher eine Antwort bekommen.

Ein weiterer ungeklärter Punkt ist der Zweit-Standort der Gutenberg-Schule. Wegen der hohen Schülerzahlen ist in der ehemaligen Harnisch-Schule ein Ausweichobjekt geschaffen. Auch zu dessen Zukunft gibt es noch keine Prognosen.

„Trotzdem, die Hälfte der Anliegen können wir zum Guten wenden“, zeigen sich beide Stadträte zufrieden. Wenn es gar nicht anders geht, greifen sie sogar selbst zum Werkzeug, so wie bei einer verzogenen Grabeinfassung in Elbeu, die sie selbst reparierten.

Auf jeden Fall wollen die Stadträte weitermachen. Auch wenn sie nicht immer für ein Happy End sorgen können. „Es gibt Wünsche der Bürger, die nicht zu erfüllen sind“,konstatiert Kurt Prilloff, „aber oft sind die Leute froh, dass sie ihre Sorgen loswerden können, dass jemand zuhört.“