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Geburtstag Ur-Barleberin feiert ihren Ehrentag

Herta Kröning aus Barleben konnte am Montag ihren 90. Geburtstag im Kreise der Familie.

Von Ariane Amann 06.02.2017, 23:01

Barleben l „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“, hat Udo Jürgens einst gesungen. Geht man danach, steht Herta Kröning genau mitten im Leben. Sie konnte am Montag ihren 90. Geburtstag im Kreis ihrer Familie feiern. Die Barleberin konnte das in dem Haus tun, in dem sie am 6. Februar 1927 auch das Licht der Welt erblickt hatte. „Ich bin immer in Barleben gewesen, bin hier auch zur Schule gegangen“, erzählt sie.

Nach der Schulzeit habe sie, wie im Dritten Reich üblich, ein Pflichtjahr absolvieren mussten. „Das war damals für alle jungen Frauen verbindlich. Ein Jahr lang mussten wir Hauswirtschaft lernen, meistens auf einem Hof“, sagt Herta Kröning. Auf Meyers Mühle, ebenfalls in Barleben, habe sie das Jahr damals angetreten. Aus einem Jahr wurden bei ihr allerdings fünf. Den Grund verrät sie ebenfalls: „Ich habe geholfen, den kleinen Sohn der Familie Meyer großzuziehen. Da gingen eben mehrere Jahre ins Land. Dafür hat er mir immer wieder angeboten, mich zu heiraten, so wie Kinder das eben machen“, berichtet sie schmunzelnd.

Die Ehe ging sie dann aber doch am 8. April 1950 mit ihrem Ehemann Günther ein, beim Tanz im Gasthaus „Brauner Hirsch“ hatte es zwischen den beiden gefunkt. Zwei Jahre später kam Sohn Joachim zur Welt, ihm folgte noch Tochter Renate.

Ihr Arbeitsleben nach der Zeit des verlängerten Pflichtjahres verbrachte Herta Kröning als Mitarbeiterin der Drogerie Benecke & Höroldt. „Heute sind ein Fleischer und ein Bäcker in den Räumen. Wir hatten damals vom Fotolabor über die Drogerie bis hin zu Papierwaren so ziemlich alles im Angebot, was man so brauchen konnte“, weiß die Seniorin.

Herta Kröning bäckt und kocht gern. „Wir wechseln uns immer mal ab, aber Wochenende übernehme ich das immer gerne“, sagt Tochter Renate Fabich. Beide Kinder helfen ihrer Mutter auch im Haushalt. „Ich bin nicht mehr ganz so mobil“, sagt Herta Kröning. Dafür liest sie gern und viel, auch täglich ihre Volksstimme: „Nicht jeden Tag alles, aber immer etwas.“

Am Wochenende gibt es noch eine größere Feier, zu der unter anderem auch die Enkelkinder dazukommen.