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Gedenktag Heimatfreunde enthüllen Tafel

Zum 289. Mal jährte sich der Tag, an dem Meitzendorf fast völlig zerstört wurde. Ein Gottesdienst und ein Umzug erinnerten an das Feuer.

Von Regina Malsch 08.08.2016, 23:01

Meitzendorf l Auch in diesem Jahr haben die Meitzendorfer dem wohl schwärzesten Tag in der Geschichte ihres Dorfes gedacht. Am 6. August 1727 wütete ein schwerer Brand, der fast ganz Meitzendorf in Schutt und Asche gelegt hatte. Das Feuer, welches durch ein Gewitter ausgelöst wurde, jährte sich in diesem Jahr zum 289. Mal.

Traditionell bildete ein Gedenkgottesdienst mit Auftritten des Posaunenchores und des Kirchenchores Barleben in der Kirche „Sankt Petri“ den Auftakt. Danach gab es einen Umzug in historischen Kostümen zur Heimatstube „Alter Schulhof“.

Veranstalter ist alljährlich der Geschichtskreis Meitzendorf. „Es geht nicht nur darum, an den verheerenden Brand zu erinnern, sondern wir wollen die Bürger auch über die wechselvolle Geschichte unseres schönen Ortes informieren“, sagte Margarete Berner. Die 76-Jährige ist Mitglied des Heimatvereins und verantwortlich für die neue Informationstafel. Die zeigt Gebäude in der Bäckergasse, Birkenweg und Straße „Unter den Weiden“. Seit 2011 haben sich die Vereinsmitglieder die Aufgabe gestellt, Veränderungen nach Rundgängen durch die einzelnen Straßen des Ortes zu dokumentieren. Begonnen hatten die Heimatfreunde mit der Kirchstraße, Alte Dorfstraße bis Neue Straße, nach dem Gebiet der Siedlung ging es weiter mit einem Rundgang durch den Vogelgesang, Wolmirstedter Chaussee bis Lange Straße, es folgte 2014 die Vorstellung der Neuen Bahnhofstraße und im Vorjahr der Alte Dorfkrug, früher Krugstraße.

„Damit haben wir auf den Bildtafeln, die in der Heimatstube besichtigt werden können, den alten Dorfkern erfasst“, erklärte Margarete Berner. Nun sollen noch die neu entstandenen Wohngebiete vorgestellt werden. Die Vereinsmitglieder hoffen sehr, dass sie dabei von den Bewohnern unterstützt werden. Zu den Bildtafeln mit historischen und neuen Fotos gehören auch immer Informationen zu Baujahr und Besitzern.

Bei dem schweren Brand 1727 verloren viele Meitzendorfer ihr Hab und Gut. Darauf war Pfarrer Johannes Könitz in seiner Predigt eingegangen. Doch gleichzeitig sei der Ort durch dieses Ereignis zu neuem Leben erweckt worden. Aus vielen umliegenden Orten seien Lebensmittel gespendet worden und durch tatkräftige Hilfe beim Wiederaufbau sei es gelungen, dem Ort ein neues Gesicht zu geben.

Auf dem sonnigen Hof vor der Heimatstube, dem „Alten Schulhof“, wurde dann noch ein wenig gefeiert. Der Posaunenchor spielte zur Unterhaltung und natürlich gab es auch Speis und Trank.