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Gesundheitsverein Ärztliche Versorgung soll gestrafft werden

Der Verein "Gesundheit für Wolmirstedt" will die gesundheitliche Versorgung in Wolmirstedt verbessern - vor allem in Pflegeheimen.

Von Gudrun Billowie 14.06.2017, 13:17

Wolmirstedt l Der Verein „Gesundheit für Wolmirstedt“ hat seine Arbeit aufgenommen. Ziel ist es, die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung zu verbessern. Im Fokus steht dabei die Versorgung in Pflegeheimen. Dafür gibt es bereits sehr konkrete Ideen, die grob mit Telemedizin beschrieben werden können. Der Arzt nimmt übers Internet Kontakt zum Pflegeheim auf. Die Betreuerin dort sitzt dann mit dem Patienten am Rechner und begleitet das Arzt-Patienten-Gespräch, das über den Bildschirm geführt wird. „Das hilft, Wege zu verkürzen und die Arbeit zu ordnen. Es geht um Effizienz“, begründet Ulrich Apel.

Der Hausarzt ist Vorsitzender des Vereins „Gesundheit für Wolmirstedt“ und weiß zwölf weitere Mitstreiter an seiner Seite. Dazu gehören das Bodelschwingh-Haus, das Deutsche Rote Kreuz, Apotheker, die Stadt Wolmirstedt, das OK-Live-Ensemble, Wohnungsunternehmen und die Magdeburger Universitätsklinik.

Ulrich Apel weiß, dass mit diesem Projekt das Fahrrad nicht neu erfunden wird, aber die Vorgehensweise soll in Wolmirstedt neu etabliert werden. „Wir wollen eine regionale Lösung finden und im Kleinen beginnen.“ Damit soll vorerst die medizinische Betreuung im Seniorenheim verbessert werden, später lässt sich das Projekt auf andere ambulante und stationäre Pflegebereiche ausweiten.

Ulrich Apel blickt dabei vorerst speziell auf den Wolmirstedter Seniorenwohnpark in der Julius-Bremer-Straße. Ein erstes kurzes Gespräch hat es mit dem Heimleiter Frank Seggelke schon gegeben. Der sagt, er sei grundsätzlich nicht abgeneigt, aber vor dem Start müsse noch sehr viel geklärt werden, beispielsweise der Datenschutz. Bis die konkrete Arbeit also überhaupt in die Kinderschuhe steigt, wird es noch dauern.

Die Mitarbeiter der Uni-Klinik wollen als wissenschaftliche Begleiter agieren. Professor Markus Herrmann vom Institut für Allgemeinmedizin sieht wegen der innovativen Arbeit gute Möglichkeiten, Studierende für den Einsatz in Wolmirstedt zu erwärmen. „Viele suchen nach interessanten Konzepten.“

Die Arbeit des Vereins „Gesundheit für Wolmirstedt“ ist die Fortführung des Port-Projektes. Port steht für Patientenorientierte Primär- und Langzeitversorgung, die Konzeptionsphase wurde von der Robert-Bosch-Stiftung unterstützt. Für die weiterführende Förderung hatte sich Wolmirstedt nicht beworben, die Akteure wollten das Projekt unabhängig von Fördermechanismen weiterentwickeln.

Allerdings beteiligt sich der Verein bereits an einem weiteren Wettbewerb. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) lässt um die besten Ideen für die Verbesserung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum wetteifern. Der Verein „Gesundheit für Wolmirstedt“ hat es immerhin in die zweite Runde geschafft.