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Goldene Hochzeit Beim ersten Tanz hat es gefunkt

Ihre goldene Hochzeit haben Margit und Wolfgang Dunkhorst aus Meitzendorf feiern können.

Von Julia Schneider 19.09.2016, 01:01

Barleben l Ihren Hochzeitstag haben Margit und Wolfgang Dunkhorst vor 50 Jahren ganz ruhig und mit den engsten Familienmitgliedern gefeiert. Dafür, so erinnern sich beide mit einem Lächeln, sei einen Abend vor der Trauung aber beim Polterabend so richtig gefeiert worden. Es wurde so wild getanzt, erzählt Wolfgang Dunkhorst, dass die Pfennigabsätze der Damen den Küchenfußbodens seines Schwiegervaters völlig ruinierten. Und so mancher Gast war selbst ruiniert, der letzte wurde gegen 1 Uhr morgens am Kragen aus dem Haus geworfen.

Da hat es das Ehepaar 50 Jahre später bei der Goldenen Hochzeit doch ruhiger angehen lassen. Während am Vormittag Nachbarn und Barlebens Ortsbürgermeister Frank Nase zum Gratulieren vorbeischauten und sich von den Jubilaren so manche Anekdote aus 50-jähriger Ehe erzählen ließen, wurde am Abend in einem Hotel im benachbarten Wolmirstedt mit der Familie und mit Freunden gefeiert.

Die zwei Söhne des Ehepaares – Olaf (49) und Matthias (41) – haben die Familie mittlerweile auch vergrößert und ihren Eltern schon vier Enkelkinder – zwei Mädchen und zwei Jungen – geschenkt. Wie die große Familie überhaupt ihre Anfänge nahm, das wissen Margit und Wolfgang Dunkhorst natürlich noch genau. An dem Tag ihres Kennenlernens sind vor allem die eigenen Eltern Schuld gewesen.

„Unsere Eltern haben uns jeweils gezwungen, an einer Versammlung des Gartenvereins teilzunehmen“, erzählen die Eheleute, die beide aus Magdeburg stammen. Dort saßen sie dann 1963 auch beim Kleingartenverein „Am Schroteanger“ und langweilten sich ob der Gespräche der Erwachsenen. Als später allerdings zum Tanz gebeten wurde, tanzte die damals 17-jährige Margit ewig mit ihrem Wolfgang. „Wir waren ja beide die jüngsten“, erinnert sie sich lächelnd. Dabei funkte es wohl zwischen beiden, denn drei Jahre später wurde Hochzeit gefeiert.

Wie sie nach so vielen Jahren noch immer glücklich verheiratet sein können, wissen die Eheleute. „Jeder lässt dem anderen seine Freiräume. Wir gehen uns nicht gegenseitig auf die Nerven“, sagt Wolfgang Dunkhorst und denkt dabei sicherlich auch daran, dass seine Frau und er völlig verschiedene Hobbys haben. So ist Wolfgang Dunkhorst leidenschaftlicher Maler, malte viele Jahre im Künstlerzirkel in der Magdeburger Feuerwache und mittlerweile im Kreis um Jochen P. Heite. Margit Dunkhorst hingegen treibt Sport im Fitnessstudio und geht regelmäßig zum Senioren-Zumba. Schon während der Kennenlernphase hatte jeder seine eigenes Hobby – sie spielte Handball bei Aufbau Magdeburg – dem heutigen SCM und er war Fußballer.

Und auch beruflich gingen Margit und Wolfgang Dunkhorst verschiedene Wege: Sie absolvierte eine kaufmännische Ausbildung, arbeitete im Magdeburger Armaturenwerk, im Berufsberatungszentrum und schließlich bis zur Rente im Arbeitsamt und er lernte mit 14 Jahren Maschinenschlosser, ging vom 17. bis zum 19. Lebensjahr zur Armee, wurde 1967 Maschineningenieur, arbeitete später aber im EDV-Bereich als Chefprogrammierer und absolvierte später nebenbei sogar ein Hochschul-Fernstudium.

Natürlich pflegt das Ehepaar aber auch etliche Gemeinsamkeiten. So lieben die beiden die Wohnung in Barleben, in die sie 2002 aus Magdeburg zogen, genauso wie Reisen, Wandern und den gemeinsamen Garten in Neuenhofe. Und auch einen Tipp haben beide für junge Paare im Gepäck: Gestritten werden darf schonmal. „Aber nicht gezankt ins Bett gehen – vorher muss man sich wieder vertragen!“, sagt Margit Dunkhorst.