Grippeschutz Impfung - Ja oder Nein?

Die Wolmirstedter sind sich uneins über den Sinn und Zweck der Grippeschutzimpfung. Das ergab eine Volksstimme-Umfrage.

Von Annika Stock 03.11.2016, 00:01

Wolmirstedt l Gerade beim herbstlichen Wetter ist die Grippeschutzimpfung das Thema, das viele Menschen in der kälteren Jahreszeit beschäftigt. Da fragt man sich des Öfteren: Soll ich mich impfen lassen? Und überhaupt: Was passiert eigentlich beim Impfen?

Ein Impfserum enthält meist abgeschwächte oder getötete Erreger. Gegen diese kann der menschliche Körper Antikörper bilden, ohne dabei jedoch an der Krankheit zu erkranken. Diese Form der Impfung wird auch aktive Impfung genannt.

Bei der passiven Impfung werden mit dem Impfstoff vorproduzierte Antikörper verabreicht. Diese Form der Impfung wird vor allem dann verwendet, wenn Eile geboten ist, also beispielsweise ein Patient von einem tollwütigen Tier gebissen wurde und nicht gegen Tollwut geimpft ist. Der Vorteil: Die Impfung wirkt sofort. Jedoch schützt sie nicht so lange wie eine aktive Impfung, die für einen längeren Zeitraum vorgesehen ist.

„Wir lassen uns jedes Jahr gegen Grippe impfen. Wir machen das schon, seit dem es diese Impfung gibt und sind zufrieden damit“, erklären die Wolmirstedter Sylvia Zacher und ihr Vater Klaus-Peter. Dagegen hat Nadja Jagusch aus Hermsdorf schlechte Erfahrungen bei der Grippeschutzimpfung gemacht: „Als ich 15 Jahre alt war, habe ich mich gegen Grippe impfen lassen. Nach der Impfung bin ich gleich krank geworden und war es auch mehreren Woche, deswegen finde ich eine Grippeschutzimpfung nicht sinnvoll.“

Insgesamt 710 771 Grippe-Impfdosen wurden in der Saison 2014/2015 in Sachsen-Anhalt verabreicht. Zum Vergleich: In der darauffolgenden Saison betrug die Zahl nur noch 692 790 Impfdosen. Dies geht aus Zahlen der AOK Sachsen-Anhalt hervor. Der Rückgang beträgt bei den Impfungen etwa 2,6 Prozent.

Die Wolmirstedter Allgemeinmedizinerin Dr. Angelika Kühle beobachtet schon länger einen Trend zur Impfmüdigkeit der Wolmirstedter. „Die älteren Menschen kommen immer zum Impfen. Bei den jüngeren Leuten sieht das anders aus, da muss man häufig die Patienten auf das Thema ansprechen beziehungsweise einen Anstoß geben“, sagt Kühle. Laut der Allgemeinmedizinerin würden viele Menschen heutzutage einfach im Internet nach Lösungen und Tipps zum Impfen schauen, dort würde jedoch nicht immer die Wahrheit stehen und die Patienten würden regelrecht abgeschreckt werden vor einer Grippeschutzimpfung.

Sie selbst sieht das Impfen gegen Grippe als sehr sinnvoll an: „Wenn der Impfstoff ordentlich ist, bringt Impfen sehr viel. Eine Grippeschutzimpfung sehe ich vor allem als empfehlenswert an für ältere Menschen und Patienten, die viele Krankheiten haben oder oft krank werden. Dadurch besteht für sie ein guter Schutz.“

Frank Seggelke, Einrichtungsleiter des Wolmirstedter Seniorenwohnparks, sieht die Grippeimpfung auch als wichtiges Thema an. „Grippeschutz ist durchaus ein Thema bei uns, es ist jedoch die Sache eines jeden Bewohners, ob er sich impfen lässt oder nicht. Wir stehen jedoch mit den Ärzten in Kontakt“, sagt er.

Auch in der Apotheke Adler ist man dem Thema durchaus positiv gegenüber eingestellt. Eine Mitarbeiterin erzählt: „Meine Familie und meine Kollegen sind gegen Grippe geimpft.“