1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Zehn Prozent weniger Geld für Vereine

Haushalt 2017 Zehn Prozent weniger Geld für Vereine

Der Gemeinderat Barleben hat deutliche Kürzungen der Vereinsförderung beschlossen.

Von Ariane Amann 21.12.2016, 23:01

Barleben l Ab dem kommenden Jahr müssen das Mehrgenerationenzentrum und der Jugendclub den Gürtel noch enger schnallen als bisher. Der Zuschuss von der Gemeinde wird zehn Prozent geringer ausfallen als noch 2016. Im Falle des Jugendclubs wird die Zuwendung von 56.000 Euro auf 50.400 Euro gekürzt. Außerdem ist der Verein „eindringlich angehalten weitere Einsparungsideen einzubringen und Kostenreduzierungen vorzunehmen“. Weitere zehn Prozent sollen bis Ende 2020 eingespart werden.

Ähnlich sieht es beim Mehrgenerationenzentrum aus. Ebenfalls zehn Prozent weniger bekommt der Verein im kommenden Jahr. Dort werden es statt 78.800 Euro im Jahr 2016 nur noch 70.900 Euro sein. Der Vorstandsvorsitzende des Mehrgenerationenzentrums sieht trotz der Kürzung bei den Finanzen erst einmal die positiven Aspekte des Beschlusses. „Wir freuen uns, dass die Gemeinde auch für die kommenden vier Jahre mit uns zusammenarbeiten möchte“, sagt er. Zur Kürzung der Zuschüsse gibt er sich optimistisch: „Wir werden uns Mühe geben, weiter zu sparen und Möglichkeiten zu finden, wie wir noch Ausgaben senken können.“

Allerdings hat der Vereinvorsitzende auch schon einen Plan, wie die Einnahmen des Mehrgenerationenzentrums erhöht werden können. „Wir werden das Konzept erweitern und das gastronomische Angebot erhöhen“, kündigt er an. Im Klartext heißt dies, dass ab 2017 verstärkt darauf gebaut wird, dass Gäste bei Vermietungen nicht nur durch Getränke, sondern auch durch Mahlzeiten versorgt werden sollen. „Wir werden unsere Mitarbeiter schulen, dass wir unter anderem auch kalte Platten anbieten können. Ich bin optimistisch, dass es uns gelingen wird, so mehr Geld einzuspielen“, sagt Buschner im Gespräch mit der Volksstimme.

Der Grund für die Kürzungen ist die schlechte Haushaltslage der Gemeinde Barleben. Per Haushaltskonsolidierungskonzept ist sie angehalten, so viel Geld wie möglich einzusparen. Die Fortschreibung Konzeptes im Zusammenspiel mit Mehreinnahmen sowie Minderausgaben führen laut Beschlussvorlagen dazu, „dass bedeutende öffentliche Einrichtungen wie beispielsweise Institutionen der Jugend- und Seniorenpflege für das gesellschaftliche Leben in Barleben gesichert werden können.“ Beide Einrichtungen bleiben also bestehen. Sie bekommen weiter Zuschüsse, weil die Gemeinde Mehreinnahmen verbuchen kann und die Arbeit der beiden Vereine eine „außerordentliche Bedeutsamkeit“ hat.

Der Verein „Hatsuun Jindo“ Karate-Club Magdeburg-Barleben geht indes ganz leer aus, er bekommt ab 2017 keinen Zuschuss mehr von der Gemeinde Barleben. Für das Haushaltsjahr 2016 hatte die Gemeinde dem Verein immerhin noch 2200 Euro zugesprochen. Ein Zugeständnis erlaubte der Gemeinderat per Beschluss: Der Karate-Verein wird ab 2017 den Vereinen gleichgestellt, die ihren Sitz direkt in Barleben haben. Bislang befindet sich der Vereinssitz nämlich in Magdeburg. Mit der Gleichstellung kann der Verein, der einen Großteil seiner Kinder- und Jugendarbeit in Barleben erledigt, die Sportstätten zu den gleichen Konditionen nutzen wie die Barleber Vereine.

Einen Haken gibt es für 2017 für die Vereine noch: Wird der Gemeindehaushalt nicht bestätigt, können theoretisch auch keine Gelder fließen. Da der Haushalt aufgrund von Nachberechnungen bei den geplanten Kita-Kosten frühestens im Februar beschlossen werden kann, kann die Gemeinde Finanzen bis dahin nur per vorläufiger Haushaltsführung ausreichen. Diese wiederum gab Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ebenfalls bekannt.