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Hobbyschnitzer Kanute schafft es bis Australien

Volkmar Fleischer schnitzt für sein Leben gern. Seine Motive dafür findet der Neuenhofer in der Welt des Sports.

Von Burkhard Steffen 12.05.2016, 01:01

Neuenhofe l Angefangen hat alles mit Schwibbögen. In seinem Hobbykeller folgte Volkmar Fleischer der Tradition seiner erzgebirgischen Heimat und bastelte die beliebte Weihnachtsdekoration. „Doch irgendwann waren alle Freunde und Bekannte mit einem Schwibbogen versorgt. Da kam ich auf die Idee, mit meinen Laubsägearbeiten Sportler zu basteln“, erzählt der Wahlneuenhofer.

Dass die ersten Modelle Kanuten waren, ist der sportlichen Vergangenheit von Volkmar Fleischer geschuldet. Er zählte einst zu den erfolgreichsten Kanuslalomsportlern der DDR. „2017 ist es 50 Jahre her, dass ich Doppelweltmeister werden konnte“, erinnert sich Fleischer immer noch gern an die WM-Erfolge 1967. Danach war er viele Jahre als Trainer im Kanusport tätig, bereitete sogar Olympiasieger vor. Dafür erhielt Volkmar Fleischer 1974 den Ehrentitel „Verdienter Meister des Sports“.

Immer noch ist er ein gern gesehener Gast bei nationalen und internationalen Kanuregatten. Dort sind auch seine Modellkanuten gefragt, denn die sind nicht nur gestalterisch und farblich gelungen. Sie verfügen auch über eine Besonderheit: „Alle wichtigen Gelenke habe ich beweglich gestaltet, so dass man damit auch die optimale Technik demonstrieren kann“, erläutert Volkmar Fleischer. So verwundert es nicht, dass es einige der kleinen Holzkanuten aus Neuenhofe bis nach China, Australien, Holland, Polen oder Slowenien geschafft haben. Mittlerweile widmet sich der Neuenhofer Bastler auch anderen Sportarten. Jüngst ging ein Gewichtheber auf Reisen, der beim Vergleich einer Sachsen-Anhalt-Auswahl mit einer englischen Mannschaft als Souvenir überreicht wurde. Auch die Neuenhofer Reiter ehrten bei ihrem Turnier die Sieger mit außergewöhnlichen Trophäen. „Die Springreiterfiguren haben es in sich. Schließlich muss auch das Pferd in allen Gelenken beweglich sein“, beschreibt Volkmar Fleischer die Herausforderung vor der er stand.

Jüngstes Zeugnis seiner kreativen und fleißigen Arbeit ist ein Großboot. Das wird der Wanderpokal für die teilnehmenden Schulen am Großboot-Cup der Wolmirstedter Kanuten. In Planung befindet sich auch ein richtiges Drachenboot. „Das soll wie das Original mit 20 Sportlern, einem Trommler und einem Steuermann besetzt sein“, verspricht Volkmar Fleischer einen weiteren Hingucker. Doch bis dieses Boot fertiggestellt ist, muss der Neuenhofer noch viele Stunden mit fleißiger Arbeit in seinem Hobbykeller verbringen.