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Hochspannung Neue Leitungen queren B 189

Derzeit werden Leiterseile für die neue Hochspannungsleitung über die B189 zum Wolmirstedter Umspannwerk gezogen.

Von Gudrun Billowie 07.04.2016, 01:01

Wolmirstedt l Wer derzeit zwischen Wolmirstedt und Mose auf der B189 entlang fährt, sieht links und rechts der Fahrbahn zwei sogenannte Laufkatzen. Die sorgen für die Sicherheit der Autofahrer, denn über der Straße wird in luftiger Höhe die neue 110-Kilovolt-Leitung gezogen.

Die neue Hochspannungsleitung führt über 45 Kilometer von Sommersdorf bis in das Wolmirstedter Umspannwerk. Mit dieser Trasse wird die Windenergie eingesammelt, die entlang der Autobahn 2 erzeugt und ins Wolmirstedter Umspannwerk eingespeist wird. Über diese Stromautobahn kann eine Leistung von mehr als 1000 Megawatt übertragen werden. Rund 500 Megawatt dieser Leistung aus Windstrom werden vom Wolmirstedter Umspannwerk aus in das Übertragungsnetz wieder ausgespeist und dorthin transportiert, wo der Bedarf liegt. Damit etabliert sich Wolmirstedt einmal mehr als Drehkreuz für Windstrom.

Damit das Wolmirstedter Umspannwerk weiterhin zu einem wichtigen 380-110 Kilovolteinspeisepunkt etabliert werden kann, wird innerhalb des Werkes weiter um- und ausgebaut. Ein Bauabschnitt ist bereits seit Mitte März in Betrieb, der zweite Bauabschnitt beginnt unmittelbar nach dem Ende des Leitungsbaus, der derzeit an der B189 zu beobachten ist.

Die Leitung wurde und wird in zwei Abschnitten gebaut. Der erste führt von Sommersdorf bis Wellen und wurde bereits fertiggestellt. Der zweite Abschnitt von Wellen bis Wolmirstedt steht kurz vor der Vollendung. Die Arbeiten sind gut zu beobachten, besonders jetzt, wo die die Leiterseile über die B189 gezogen werden. Das ist besonders wegen der Sicherheitsmaßnahmen eine Herausforderung, für die Avacon allerdings bereits auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückblicken kann. „Mit der Kreuzung von Straßen haben wir inzwischen genug Übung“, sagt Stephan Radtke, der Projektleiter bei Avacon. Die 45 Kilometer lange Trasse kreuzte in ihrem Verlauf zwei Autobahnen, zweimal die Bahnstrecke und 16 Mal Bundes- und Landesstraßen.

Die Arbeiten an der B189 zwischen Wolmirstedt und Mose dauern etwa 14 Tage. Während dieser Zeit ist im Arbeitsbereich die Geschwindigkeit auf 70 km/h herabgesetzt.

Insgesamt müssen 26 Seile über die Straße gezogen werden. Pro Mast werden 24 Leiterseile und zwei Blitzschutzseile gehängt. Nach der Querung der B189 muss noch der letzte Abschnitt bis zum Umspannwerk beseilt werden. „Ende Mai sollen der zweite Bauabschnitt und damit die gesamte Leitung in Betrieb genommen werden“, blickt Avacon-Sprecherin Corinna Hinkel voraus.