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Jubiläum Gymnasiasten feiern Multikulti-Fest

Seit zehn Jahren trägt das Gymnasium in Wolmirstedt den Beinamen „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“. Das wurde gefeiert.

Von Vivian Hömke 23.05.2016, 01:01

Wolmirstedt l Als das Kurfürst-Joachim Friedrich-Gymnasium in Wolmirstedt den Beinamen „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erhielt, war es erst die dritte Einrichtung im Land Sachsen-Anhalt, die den Titel tragen durfte. Das war vor zehn Jahren. Inzwischen ist nicht nur das Netzwerk der Namensträger auf 120 Schulen gewachsen. Das Wolmirstedter Gymnasium hat in der vergangenen Dekade zudem vielfältige Projekte verwirklicht, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen und sich für andere stark zu machen.

Auf einige Beispiele, die die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Lehrerin Andrea Schlaugat umgesetzt hat, blickte Cornelia Habisch in ihrer Rede bei den Feierlichkeiten zum 10. Titel-Jahr am vergangenen Freitag zurück. Die Leiterin der Netzwerkstelle bei der Landeszentrale für politische Bildung erinnerte an die Afrika-Arbeit und die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus und der jüdischen Kultur sowie mit jüdischen Familien in Wolmirstedt.

Ein weiterer Höhepunkt sei der Benefizlauf für Opfer rechtsextremer Gewalt gewesen. Bei dem Sternlauf im Jahr 2009 waren rund 16 000 Euro zusammengekommen. „Ich kenne kaum eine Arbeitsgruppe, in der so viel passiert und umgesetzt wird“, lobte Cornelia Habisch. Zudem hob sie die intensive Zusammenarbeit mit dem Netzwerk positiv hervor.

Anschließend bat sie Andrea Schlaugat sowie Schulleiter Carsten Koslowski in der Aula auf die Bühne und überreichte die von Historikern kritisch kommentierte Version von Hitlers „Mein Kampf“. Zudem dankte sie Andrea Schlaugat für ihr Engagement. Nach zehn Jahren gibt die Lehrerin ihre Funktion als Leiterin der AG „Courage“ ab. Sie wolle sich nun anderen Projekten widmen, hatte Carsten Koslowski zuvor erklärt.

Im Anschluss versammelten sich alle Schüler, Lehrer und Besucher des Festes, das unter dem Titel „Cucula“ – etwas gemeinsam machen; aufeinander aufpassen – stand, auf dem Schulhof. Unter Wirbel der Rogätzer Trommlergruppe „Drumline“ ließen die Fünftklässler zahlreiche Ballons gen Himmel steigen. Die Trommler hatten zuvor in der Aula bereits für Stimmung gesorgt. Auf der Bühne präsentierten sich zudem auch der Glindenberger Chor und der Schulchor, eine Tanzformation aus Magdeburg sowie die Theaterschulgruppe mit „Struwwelpeter“.

Nach dem offiziellen Programm hatten die Gäste Gelegenheit, bei einem Imbiss aus verschiedenen Ländern ins Gespräch zu kommen. Schüler und Bewohner des Asylbewerberheimes hatten vorab nicht nur gemeinsam gekocht, sondern auch Tänze einstudiert, die sie präsentierten. Unter die Besucher mischte sich auch Handballer Fabian van Olphen, der als Pate der AG fungiert. Wer künftig deren Leitung übernimmt, sei noch nicht klar, sagte Andrea Schlaugat der Volksstimme. Die Arbeit solle jedoch weitergehen.