1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. SCM-Handballer erkunden Zielitzer Schacht

EIL

Kali-Werk SCM-Handballer erkunden Zielitzer Schacht

Auf Erlebnistour unter Tage war Handball-Bundesligist SC Magdeburg. Das Kali-Werk Zielitz hatte den Verein zum Besuch eingeladen.

Von Detlef Eicke 12.10.2016, 01:01

Zielitz l „Glück auf“ lautet die Formel, wenn sich Bergleute begrüßen oder verabschieden. Mit „Glück Auf“ empfängt Werkleiter Martin Westphal Spieler, Trainer sowie die Vereinsführung des SC Magdeburg am Montag in Zielitz. Im Rahmen einer gemeinsamen Kooperation, die Verein und Unternehmen zu Beginn der aktuellen Saison geschlossen haben, erleben Bennet Wiegert und sein Team die unter-Tage-Welt und deren besondere Herausforderungen hautnah.
„Der Handball und unser Werk sind erfolgreich am Markt. Beide sind traditionell tief verwurzelt in unserer Region“, weiß Martin Westphal. Er selbst habe zahlreiche Spiele des SCM live verfolgt.
Die zunächst für ein Jahr geschlossene Kooperationsvereinbarung dient dazu, K+S beziehungsweise das Kali-Werk Zielitz als attraktiven Ausbildungsbetrieb, Arbeitgeber und Partner der Region im Großraum Magdeburg darzustellen. Dazu ist vereinbart worden, dass das Unternehmen den Jugendsport und die Nachwuchsförderung finanziell unterstützt.
In seiner Ansprache stellt Martin Westphal das Ziel dabei in den Fokus: „Wir möchten die starke Marke SCM Handball als lokale Plattform nutzen, um die Arbeitgebermarke K+S beziehungsweise Kali-Werk Zielitz nachhaltig, insbesondere im Raum Magdeburg, zu stärken.“ Die Gründe für diesen Schritt seien längst vielen Unternehmen bekannt. Das Kali-Werk möchte Nachwuchs und Fachkräfte für sich gewinnen und sichern und sieht dabei insbesondere in der Stadt Magdeburg und Umgebung noch großes Potenzial. Kompetente, gut ausgebildete und motivierte Auszubildende sowie Mitarbeiter seien ein wichtiger Erfolgsfaktor für die künftige Entwicklung des Unternehmens.
„Mehr als je zuvor müssen wir kreative Ideen und spannende Maßnahmen entwickeln, um im Ringen um die Aufmerksamkeit der jeweiligen Zielgruppe in Zeiten des steigenden Fachkräftemangels wettbewerbsfähig zu bleiben“, verdeutlicht Westphal die zukünftigen Herausforderung für das Werk.
Nach einem Imbiss geht es auf Erkundungstour unter Tage. Dafür werden die Teilnehmer standesgemäß eingekleidet. Unterzeug, Arbeitshemd, Socken, der Grubenanzug und Sicherheitsschuhe gehören dazu. Außerdem empfängt die Truppe Grubenhelm, Sicherheitsbrille, ein Geleucht und den fünf Kilogramm schweren Filterselbstretter.
Ein Lastenaufzug befördert die Gruppe in den Schacht in knapp 700 Meter Tiefe. Im Laufe der nun folgenden Tour durch das weit verzweigte Stollensystem beträgt die Amplitude knapp 300 Höhenmeter. Temperaturen pendeln sich um 30 Grad Celsius ein. Mehrere Arbeitsstationen werden angefahren.
Die Handballer, für sie ist der Einstieg in den Schacht eine Premiere, kommen mit den Bergleuten ins Gespräch. Später werden sie mit großem Respekt von der Arbeit der Kumpel unter Tage berichten.
„Für uns ist der Besuch unter Tage ein besonderes Erlebnis gewesen und hat uns sehr beeindruckt. Es ist immer etwas Besonderes, abseits unseres Alltages auch andere Arbeitsplätze zu sehen“, sagt SCM-Büroleiter Steffen Stiebler.
„Unsere Jungs sind bei der Tour unter Tage aus dem gewohnten Handballalltag gerissen worden. Jeder hat gesehen, wie sich die Bergleute hunderte Meter unter der Erde quälen und wie privilegiert wir als Handballer sind. Dieser Besuch hat die Augen geöffnet“, macht SCM-Trainer Bennet Wiegert deutlich.
„Wahnsinn, was die Bergleute hier unten Tag für Tag leisten. Diesen Männern gilt größter Respekt“, sagt Robert Weber.