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KindeswohlEltern erstatten zwei weitere Anzeigen

Im Fall der Misshandlungsvorwürfe in der Kinderkrippe "Jenny Marx" in Barleben sind von Eltern zwei weitere Anzeigen erstattet worden.

Von Arlette Krickau 24.03.2017, 00:01

Barleben l Nach den beiden Elternversammlungen zu Wochenbeginn, auf denen Einrichtung und Gemeinde die Eltern über die Vorwürfe gegen die beiden Erzieherinnen informiert haben, sind am Mittwoch bei der Polizei zwei weitere Anzeigen wegen Gefährdung des Kindeswohls durch Eltern erstattet worden. Darüber hat die Polizei am Donnerstag auf Nachfrage informiert. Alle Beteiligten sollen zeitnah angehört werden, hieß es.

Gleichzeitig korrigierte Polizeisprecher Joachim Albrecht seine Angaben von Mittwoch, dass die erste Anzeige gegen die Erzieherinnen am 10. März erstattet worden sei. Die Anzeige sei tatsächlich am 17. März wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen erstattet worden – von der Krippenleiterin, wie auch Bereichsleiterin Birgit Lehmann von der Verwaltung der Gemeinde Barleben am Donnerstag bestätigte.

Woher die Anschuldigungen gegen die beiden Erzieherinnen kommen, da hält sich die Bereichsleiterin bedeckt. Nur: „Eine erwachsene Person hat das an uns herangetragen“, sagte sie. Wie sich die Ereignisse für die Verwaltung abspielten, stellte die Gemeinde Barleben am Donnerstag mit einem schriftlichen Statement dar. Darin heißt es, dass „die Leiterin der Einrichtung und im Anschluss die Gemeinde über das unpädagogische Verhalten sowie unzulässige Strafmaßnahmen von zwei Erzieherinnen“ am 9. März informiert wurden. Am 10. März wurde in der Verwaltung festgelegt, dass seitens der Gemeinde eine Anhörung der beschuldigten Erzieherinnen stattfindet. Diese fand in Einzelgesprächen am Dienstag, 14. März, statt.

Am Mittwoch, 15. März, folgte ein Gespräch zwischen Leiterin und ihrer Stellvertreterin sowie den beiden Beschuldigten unter Einbeziehung einer Kinderschutzfachkraft. „Hier gab es für jeden die Möglichkeit, sich nochmals zu den einzelnen Vorfällen zu äußern. Als Konsequenz aus den Geschehnissen informierte die Leiterin der Einrichtung alle Mitarbeiter über den Sachstand“, so Lehmann. „Nach intensiven Überlegungen“ soll sich die Krippenleiterin dann entschlossen haben, den Fall zur Anzeige zu bringen. Darüber setzte sie im Anschluss die Gemeinde, die Kuratoriumsvorsitzende sowie das Mitglied der Krippe in der Gemeindeelternvertretung und das Jugendamt des Landkreises Börde in Kenntnis.

Die Eltern der Kinder der betroffenen Gruppe wurden diesen Montag informiert, alle anderen am Dienstag. Die betroffenen Mitarbeiterinnen sind seit dem 20. März für längere Zeit krankgeschrieben. Konkretere Maßnahmen könnten erst abgeleitet werden, wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind, hieß es.

Was für Vorfälle konkret beobachtet wollen worden sein, dazu möchte die Verwaltung keine Angaben machen. Personalangelegenheiten seien Sache der Verwaltung. „Die Gemeinde hat hier auch eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Angestellten. Erst recht, wenn es gilt, Beschuldigungen und Vorwürfe gegen Angestellte zu prüfen.“