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Kleingärten Bartz: „Leerstand holt jeden ein“

Wie geht es mit dem Kleingartenwesen in der Einheitsgemeinde Barleben weiter? Darum ging es jetzt bei einem Treffen in Barleben.

Von Vivian Hömke 01.06.2016, 01:01

Barleben l Seit sechs Jahren besteht eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Einheitsgemeinde Barleben und dem Kreisverband der Kleingärtner Wolmirstedt zur Weiterentwicklung der Kleingartenvereine. Einmal im Jahr kommen Vertreter der Vereine mit Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff zusammen, um sich auszutauschen und gegenseitige Fragen zu beantworten. Gastgeber des jüngsten Treffens war der Verein „Am Helldamm“ mit Eberhard Garz an der Spitze.

Wie Thomas Zaschke, Pressesprecher von Barleben, mitteilt, nutzte Armin Bartz, Vorsitzender des Kreisverbandes der Kleingärtner Wolmirstedt, das Treffen zunächst für einige Informationen zur Entwicklung des Kleingartenwesens. „Er unterstrich einmal mehr, dass der Leerstand das größte Problem für die Vereine ist“, informiert Zaschke.

Die Gäste verschafften sich bei einem Rundgang einen Überblick über die Gartenanlage. Der Rundgang hat laut Armin Bartz bewiesen, dass das Bundesdeutsche Kleingartengesetz „kein Hindernis für erfolgreiches Gärtnern ist, sondern dafür Sorge trägt, dass gärtnerisch und sorgsam mit dem Boden, der gepachtet ist, umgegangen wird“, teilte er der Volksstimme mit. „Hier gibt es keinen Leerstand, da in der näheren Umgebung zahlreicher sozialer Wohnungsbau, von den damaligen Planern aus den 1960er Jahren städtebaulich vorbildlich realisiert worden ist“, lobte er. Kritik habe es bezüglich einiger „überdimensionaler Thuja- und Eibenhecken“ gegeben.

Schwerpunkt der diesjährigen Beratung bildete eine zu entwickelnde Kleingartenentwicklungskonzeption in der Einheitsgemeinde für die nächsten zehn Jahre. In den Gartenanlagen Barlebens gebe es „eine für heutige Verhältnisse zufriedenstellende Auslastung“, sagte der Kreisvorsitzende.

Er schätzte den Gesamtleerstand auf drei Prozent. „Genau konnte es nicht ermittelt werden, da einige Vereine es immer noch nicht verstanden haben, statistische Meldungen erstrangig für sich und für den Kreisverband zu erstellen“, kritisierte Armin Bartz. Beim Treffen der Gartenvereine ging er unter anderem auch auf den Zusammenhang zwischen Daseinsvorsorge in den Städten und Gemeinden und sozialen Aspekten und Pflichten der Kleingärtner ein.

Armin Bartz merkte an, dass trotz der aktuell „zufriedenstellenden“ Auslastung in Barleben über die nächsten 15 Jahre nicht alle Gartenvereine zu retten wären. „So wie bisher – weiter so – wird dauerhaft nicht funktionieren, denn der Leerstand holt früher oder später jeden Verein auch in der Region Barleben ein“, betonte er und nannte drei Maßnahmen, die dem entgegenwirken sollen: 1. „Man muss sich Verbündete suchen“, 2. „Die Vereine des Kreisverbandes müssen lernen, dass wir innerhalb des Kreisverbandes über die Zwischenpachtverträge eng verknüpft und gegenseitig verbunden sind und uns untereinander solidarisch verhalten sollten“, 3. „Alle Kleingärtner müssen aktiviert werden“, zählte Armin Bartz auf.

„Bartz wurde nicht müde, alle Vereinsvorsitzenden daran zu erinnern, junge Leute in die Vereine zu holen“, sagt Barleben-Sprecher Thomas Zaschke. „Er orientierte deshalb erneut darauf, die Öffentlichkeitsarbeit der Vereine zu verbessern und empfahl zugleich, die Flächennutzungspläne in den Gemeinden zu überprüfen und Kleingartenentwicklungskonzeptionen zu entwickeln, um gegebenenfalls Land rechtzeitig an die Gemeinden zurückzugeben“, fügt er hinzu.

Barlebens Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff habe bei dem Treffen festgestellt, dass zwischen den Vereinen und dem Kreisverband der Kleingärtner als Zwischenpächter im Rahmen der mit der Gemeinde abgeschlossenen Verträge eine gute Arbeit geleistet werde, heißt es weiter.

Den Wanderpokal des Bürgermeisters der Einheitsgemeinde Barleben erhielt in diesem Jahr der Kleingartenverein „Zur Ladestrasse“ aus Meizendorf mit dem Vorsitzenden Wolfgang Sperling. Auf den weiteren Plätzen folgten der Verein „ Zur Windmühle“ aus Ebendorf sowie der Verein „Gärtnerglück“ aus Barleben.

Kontakt zum Kreisverband der Kleingärtner Wolmirstedt gibt es unter Telefon/Fax 039201/276 56.