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Küchenhorn bleibt Stadiondebatte regt Wolmirstedter auf

Über einen neuen Sportstadion-Standort in Wolmirstedt wird weiter diskutiert, die Stadt aber muss eisern sparen.

Von Gudrun Billowie 16.06.2016, 01:01

Wolmirstedt l Die aufgeflammte Debatte um den Standort der künftigen zentralen Sportstätte Wolmirstedts erhitzt die Gemüter. „Diese erneut angezettelte Diskussion ist sehr gefährlich“, teil Thomas Schlenker (Grüne) mit. Er sitzt als berufener Bürger im Bauausschuss. „Angesichts eines Haushaltslochs von 1,3 Millionen Euro und eines laufenden Konsolidierungsprogramms, fehlt der Stadt nicht nur die finanzielle Grundlage, sondern auch die haushaltsrechtliche Ermächtigung, sich überhaupt über eine freiwillige Aufgabe, die nun einmal eine Investition in eine Sportstätte darstellt, Gedanken zu machen.“

Diesen Gedanken stützt der Bericht der Kommunalaufsicht. Die hat dem Konsolidierungskonzept der Stadt nur zähneknirschend zugestimmt und schließt wegen des größer werdenden Haushaltslochs die Genehmigung zu Kreditaufnahmen für Investitionen aus.

Der Stadtrat hatte sich nach jahrelanger, immer wieder durch lange Pausen unterbrochener Diskussion im März dazu bekannt, alle künftigen Investitionen in die Erneuerung des Küchenhornstadions „Glück auf“ fließen zu lassen. Kurz bevor der Beschluss gefasst wurde, kam aus den Reihen der CDU die Idee auf, einen neuen Standort in der Samsweger Chaussee hinterm Gymnasium zu prüfen. Die Standortstudie, in der neben den beiden genannten auch der Standort im Gewerbegebiet Nord gegeneinander abgewogen wurden, ist inzwischen erfolgt und wurde dem Bauausschuss vorgelegt. In diese Studie hat die Stadt 6400 Euro investiert.

Auch Armin Bartz (Linke), ebenfalls berufener Bürger, hat sich nun zu Wort gemeldet. „Selbst die Ausbaustufen des Küchenhorns werden den Finanzmöglichkeiten der Stadt und den Bürgern viel abverlangen.“ Angesichts dessen nennt er den Vorschlag eines Stadionneubaus ein „Wunschkonzert“.

Laut Studie müsste die Stadt in das Küchenhorn rund 4,1 Millionen Euro investieren, in den Standort Samsweger Chaussee rund 4,8 Millionen Euro. Landesförderungen von 50 Prozent sind möglich und sind auch schon standortunabhängig beantragt worden.