1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Wildsuhle: Versicherung zahlt nicht

Küchenhorn Wildsuhle: Versicherung zahlt nicht

Die Versicherung zahlt den Wildschweinschaden im Wolmirstedter Küchenhorn-Stadion nicht. Nun wollen Stadt und „Ohrekicker“ einspringen.

Von Gudrun Billowie 28.03.2017, 01:01

Wolmirstedt l Die Stadt bleibt auf dem Schaden im Küchenhorn-Stadion „Glück auf“ sitzen. Die Versicherung wird die Kosten für die Beseitigung nicht übernehmen. „Tierschäden sind generell nicht versicherbar“, sagt Jürgen Pilz von der Öffentlichen Versicherung Sachsen-Anhalt (ÖSA). Trotz intensiver Bemühungen habe es keinen Weg gegeben, diesen Schaden zu regulieren. Nun muss die Stadt dafür sorgen, dass die Sportler das Stadion wieder nutzen können. Der Verein „Ohrekicker“ hat bereits Unterstützung zugesagt.

Rückblick: Im Januar waren Wildschweine durch eine Lücke im Zaun auf den Platz gelangt und hatten sprichwörtlich „wilde Sau“ gespielt. Auf dem Hauptplatz sind auf diese Weise etwa 600 Quadratmeter des Untergrunds zerstört worden, auf dem Trainingsplatz haben sich die Schwarzkittel auf einer Fläche von gut 500 Quadratmetern ausgetobt. Den Zugang zum Sportplatz haben Diebe gewährt. Die hatten einzelne Zaunelemente gestohlen.

Inzwischen ist Gras über die Suhle gewachsen, sodass der Sportplatz von Weitem beinahe unbeschädigt wirkt. Doch der Eindruck von Ferne trügt. Bei näherem Hinschauen ist die Fläche von großen Unebenheiten geprägt. Mitarbeiter des Wirtschaftshofes wollen den Platz wieder ebnen. „Dabei wird die Manpower des Vereins Ohrekicker unterstützen“, weiß Rathausmitarbeiter Lutz Neumann, der sich um die Sportstätten kümmert.

Das bestätigt Nico Liebscher, Vereinsvorsitzender der „Ohrekicker“. Schon kurz nach dem Wildschaden hatten die Sportler konkrete Hilfe angeboten. Am Donnerstag wird bei einem Treffen im Stadion ein genauer Plan ausgeheckt. Mit einer schnellen Aktion rechnet Neumann nicht. „Die Stilllegung des Platzes wird länger dauern als gedacht.“ Bis Fußballer darauf wieder gefahrlos kicken können, werden noch einige Wochen ins Land gehen. Deshalb ist angedacht, bis dahin das Stadion des Friedens zu reaktivieren.

Das war im Zuge der Sportstättenplanung eigentlich aus der städtischen Sportstätten-Landschaft ausgegliedert worden. Es sollte nur noch in eine zentrale Sportstätte investiert werden, dafür war das Küchenhorn-Stadion „Glück auf“ ausgewählt worden.

Die Fläche des Stadions des Friedens ist bereits verplant. Darauf sollen Wohnhäuser für Familien sowie eine Freizeitanlage für alle Generationen entstehen. Dazu hat der Stadtrat bereits im vergangenen Jahr einen Grundsatzbeschluss gefasst. Mehr ist allerdings noch nicht geschehen, sodass eine vorübergehende Nutzung als Sportplatz noch möglich scheint. Noch steht die Zustimmung des Bürgermeisters Martin Stichnoth (CDU) für diese Zwischenlösung aus.

Die C-Jugend sowie die Frauenmannschaft der „Ohrekicker“ benötigen für ihre Punktspiele allerdings große Plätze. Für ihre Heimspiele können sie ihre Gegner in der kommenden Saison auf dem Sportplatz der Eintracht Loitsche/Zielitz empfangen. „Wir sind sehr froh, dass uns die Sportfreunde der Eintracht so unkompliziert unterstützen“, sagt Nico Liebscher.

Abgesehen von der Wildschadenbeseitigung soll das Küchenhorn-Stadion grundlegend saniert werden. Die gesamte Investitionssumme beträgt 4,18 Millionen Euro, in eine erste Etappe sollten mit Hilfe von Landesfördergeldern 1,9 Millionen Euro fließen. Da die Landesmittel nicht gewährt wurden, liegen alle Planungen vorerst auf Eis. Derzeit laufen allerdings unverbindliche Gespräche darüber, ob das Geld gespart wird oder ein Teil von 105.000 Euro bereits vorher in dringende Sanierungen wie die der Laufbahn gesteckt wird.