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Kulturverein Webers Hof erhält Schönheitskur

Der Kulturverein "Webers Hof" bietet Veranstaltungen an und kümmert sich um den Erhalt des Vierseitenhofes in Wolmirstedt.

Von Gudrun Billowie 14.01.2017, 00:01

Wolmirstedt l Werner Teige ist Vorsitzender des Kulturvereins „Webers Hof“ und steht zurzeit unter Strom. „Wir bewerben uns um vier Bufdie-Stellen“, erklärt er, „das ist eine aufregende Geschichte.“ Damit diese aufregende Geschichte ein gutes Ende findet, arbeitet der Kulturverein mit der Gemeinde Elbe-Heide zusammen, in Persona mit Wolfgang Großmann. Einen ersten Etappensieg haben die Partner bereits erreicht. „Webers Hof“ ist als Einsatzstelle für den Bundesfreiwilligendienst genehmigt. Nun müssen nur noch vier passende Bewerber gefunden werden.

Für sie gäbe es viel zu tun. Der Hof wurde zum Teil aus Fachwerk gebaut und die Balken brauchen wieder ein wenig Pflege. Außerdem ist Hilfe vor und nach den Veranstaltungen gerne gesehen. Damit sich die Besucher wohl fühlen, müssen zum Beispiel passende Sitzgelegenheiten platziert und anschließend wieder vor Wind und Wetter geschützt und verstaut werden.

Die Erhaltung des großen Vierseitenhofes liegt komplett in den Händen des Vereins, dennoch stehen die Weberaner nicht allein. Die Stadt Wolmirstedt unterstützt finanziell. Trotz klammer Stadtkasse wurden die beantragten Mittel aus dem Topf, der für Vereinsförderung angelegt wurde, genehmigt.

Damit werden die Sanitärräume im Obergeschoss neben dem Saal an die Heizungsanlage angeschlossen. Die Putz- und Malerarbeiten im Weinkeller sowie an den Außentoiletten können beginnen. „17 Jahre nach der Herrichtung platzt an manchen Stellen der Putz ab“, erklärt Werner Teige.

Das Hauptunternehmen wird jedoch im Sommer beginnen. Am Sims unterm Dach des Haupthauses sowie an den Stuckbögen werden die Schäden beseitigt, die vor allem durch Regenwasser entstanden sind. Der Verein rechnet mit Kosten von 6000 bis 8000 Euro.

Der Hof wird jedoch nicht nur mit Stadt- und Vereinsmitteln instand gehalten oder immer weiter verschönert. „Wir können uns auf viele wohlwollende regionale Sponsoren verlassen, die sich mit diesem Ort verbunden fühlen“, betont Werner Teige.

Musikveranstaltungen wie die irische Nacht oder „Blues in der Scheune“ sind längst über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Die Bands kommen sogar aus Übersee, aus den USA oder Irland. „Wegen des Flairs“, weiß Werner Teige, „sie reißen sich darum, wieder hier spielen zu können.“

Der Entdecker dieser Bands ist oft Vorstandsmitglied Reiner Mewes, „unser Kulturattaché“. Während der Konzertabende kümmern sich gut 20 Weberaner um das Wohl der Gäste und der Musiker. „Vor diesen Großveranstaltungen sind wir immer ziemlich aufgeregt“, gesteht Werner Teige, „aber wenn die Veranstaltungen laufen, wir in die Augen der Leute schauen und kriegen ein Lächeln, das ist das größte Dankeschön.“

Auch 2017 wird wieder Rock, Pop, Blues und Irish Folk gespielt. Der Veranstaltungsplan steht. Wirtschaftlich sind solche Konzerte mit hochkarätigen Bands aus anderen Ländern immer ein Risiko und ob sie sich rechnen, ist auch ein bisschen vom Wetter abhängig. Doch das kalkulieren die Weberaner ein. „Das Geld verdienen wir eher durch die Vermietung unserer Räume, wenn wir am Herrentag den Hof öffnen, beim Adventsmarkt oder bei der Grünkohlwanderung“, sagt der Vereinschef. „Vor allem ohne die viele unentgeltliche Arbeit unserer Mitglieder würden wir das Pensum nicht stemmen können“, betont er. Zum Verein gehören 69 Mitglieder, 25 bis 30 davon arbeiten regelmäßig aktiv mit.

Publikumsstarke Tagesveranstaltungen werden oft von der Hausband „Zeitlos“ begleitet, die spielen guten Rock und Pop, Musik, die Besucher dableiben lässt.

Neben „Zeitlos“ nutzt auch der Rentnerclub regelmäßig die Räume von „Webers Hof“, außerdem gibt es eine Töpfer- und eine Gymnastikgruppe. Weiterhin arbeitet der Kulturverein eng mit dem Zielitzer Holzhaustheater zusammen und strebt außerdem eine Zusammenarbeit mit der Zielitzer Bibliothek an. Auch die Feuerwehr bringt sich in das Vereinsleben ein.

Die meisten aktiven Mitglieder sind nicht mehr berufstätig. Werner Teige hofft, dass von denjenigen, die jetzt noch im Berufsleben stehen, Aktive dazukommen, sobald sie das Rentenalter erreicht haben.

Was ist der Lohn für diese vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden? Ein reges Vereinsleben. Der Vorsitzende zählt auf: (Mehr)Tagesfahrten, Frauentags- und Weihnachtsfeier, ein Sommerfest seien die Höhepunkte des Jahres, an denen die Vereinsmitglieder die Geselligkeit pflegen.

Werner Teige hat den Vereinsvorsitz seit April inne. Bereut habe er die Amtsübernahme nicht. „Allerdings bin ich überrascht über den enormen bürokratischen Aufwand“, gesteht er. Trotzdem freut er sich auf das Jahr 2017. „Ich hoffe, dass wir so weiterarbeiten wie bisher und auch die Investitionsmaßnahmen stemmen. Und natürlich, dass wir vier Bundesfreiwillige bekommen.“ Es bleibt spannend.