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Männerchor Dieter Wahnschaap dirigiert seit 45 Jahren

Zur Jahreshauptversammlung traf sich der Samsweger Männergesangverein "Liederkranz". Geehrt wurde Dirigent Dieter Wahnschaap.

Von Gudrun Billowie 16.01.2017, 00:01

Samswegen l In Samswegen gehört der Donnerstagabend den Männern. Jedenfalls denen, die zum Samsweger Männergesangsverein „Liederkranz“ gehören. Das sind 23 aktive Sänger, die sich ab 20 Uhr im Samsweger Krug zur Chorprobe treffen. Insgesamt zählen 78 Mitglieder zum Verein. Dirigent Dieter Wahnschaap steht dem Chor seit 45 Jahren vor. In diesem Jahr wird er seinen 70 Geburtstag feiern.

„Ohne unseren Dirigenten sind wir nichts“, konstatierte Vereinsvorsitzender Burkhard Wohlfarth in seinem Jahresbericht. Den Blumenstrauß gab es dafür, dass Dieter Wahnschaap den Chor dirigiert, die Lieder auswählt, aber auch, weil er das Chormitglied ist, das bei den meisten der 46 Chorproben anwesend war. Nur einmal hat er im Jahr 2016 gefehlt.

Über die Anwesenheit wird akribisch Buch geführt und so fand Burkhard Wohlfarth heraus, dass Rainer Schulze am zweitmeisten zu den Chorproben kam und der dritteifrigste Sänger 2016 Gerhard Mosebach war. Eine Flasche Wein bekamen sie alle drei. „Als Motivation für die anderen Sänger.“

Der Männerchor singt Volkslieder und Schlager und ist ein Ort der Geselligkeit. Ernst wird es bei den Auftritten, 2016 standen die Herren 15 Mal auf der Bühne. Zu den Höhepunkten zählte das Adventskonzert in der Samsweger Kirche, der Chor singt aber auch bei Familienfeiern wie Geburtstagen oder Ehejubiläen. Als sehr emotional haben die Chormitglieder die musikalische Begleitung einer Trauung in der Kirche Magdeburg-Cracau in Erinnerung. Die Tochter des Sangesbruders Arno Wichner hatte dort den Bund fürs Leben geschlossen und den Chor dazugebeten.

Allerdings mussten auch Einladungen zu Chorfesten ausgeschlagen werden. „Unsere Personaldecke ist so dünn“, sagte Burkhard Wohlfarth, „dass wir keine Auftritte bestreiten können, wenn mehr als fünf Sänger fehlen.“ Der Chor singt vierstimmig, das soll auch in Zukunft so bleiben. Deshalb wird händeringend Nachwuchs gesucht. Derzeit ist das jüngste Mitglied 40 Jahre, mehrere bereits doppelt so alt.

Einige der passiven Mitglieder wollen mitsingen, sobald sie aus dem Berufsleben ausscheiden. Jetzt sei die Zeit zu knapp. Andere schätzen die Geselligkeit, die zum Chorleben unweigerlich dazugehört. Das Pökelnackenessen vor Beginn der Jahresversammlung ist legendär, doch auch nach dem offiziellen Teil sind Schnittchen und Getränke beliebt.

Handwerksmeister Rainer Schulze, der 2016 zu 93 Prozent der Proben gekommen war, gehört seit zwölf Jahren zum „Liederkranz“, singt im Bass II und schätzt die Chorproben wegen der Lieder, aber auch, „weil ich hier nette Leute treffe.“

Einmal im Jahr gehen die Chormitglieder auf Reisen. Diesmal soll die Hansestadt Lübeck das Ziel werden. Die Lieder, die unterwegs im Bus angestimmt werden, schwirren Dieter Wahnschaap bereits im Kopf herum.