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Neues Projekt Schaubäckerei entsteht im Breiteweg

Barleben bekommt eine Schaubäckerei. Nachdem das Projekt lange in der Warteschleife stand, übernimmt nun ein Lindhorster Bäckermeister.

Von Ariane Amann 27.06.2017, 23:01

Barleben l Schon seit Jahren wünscht sich die Gemeinde, dass in der ehemaligen Bäckerei Hühnerbein im Breiteweg 154 wieder eine Bäckerei einzieht. Lange wird bereits über die Einrichtung einer Schaubäckerei diskutiert, jetzt kommt allerdings tstsächlich Bewegung in die Angelegenheit.

David Bahrendt, Bäckermeister aus Lindhorst, bekam am vergangenen Montag von Barlebens Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff offiziell die Schlüssel überreicht. Der Bäcker hatte das 358 Quadratmeter große Grundstück im Barleber Ortskern per Ausschreibung erworben, der Kaufpreis lag bei 31 437 Euro.

Nun wird der junge Handwerksmeister, der mehrere Filialen betreibt und insgesamt 35 Mitarbeiter hat, in Barleben um die 180 000 Euro investieren. Die Europäische Union fördert das Vorhaben mit rund 50 000 Euro. Die Gelder kommen aus dem Eler-Fonds (Entwicklung ländlicher Raum). Vor einem Jahr hatte Bahrendt sein Projekt formuliert, bei der Lokalen Aktionsgruppe „Colbitz-Letzlinger Heide“ eingereicht und es auf Anhieb auf den zweiten Platz die Prioritätenliste 2017 geschafft. Die von ihm pünktlich und vollständig eingereichten Antragsunterlagen wurden geprüft und mittlerweile bestätigt.

Im Haus soll nun zuerst einmal die geplante Verkaufsstelle mit Schaubäckerei und Café entstehen. In der alten Backstube sollen bodentiefe Fenster den Blick vom Hof in die Backstube ermöglichen. „Wir wollen unser Handwerk hier zeigen“, sagt Bahrendt. Die alte Technik, die noch funktioniert, wird auch zum Einsatz kommen. Der Ofen in der Backstube ist zwar rund 120 Jahre alt, aber offenbar in gutem Zustand. „Der Ofen muss nur instand gesetzt werden, dann können wir den wieder benutzen“, so Bahrendt.

Für die Bäcker hat der Einsatz in der Schaubäckerei einen Vorteil: Nachtarbeit soll es in Barleben nicht geben. Bahrendt begründet das so: „Wir wollen ja, dass unsere Besucher uns beim Arbeiten zugucken können, also wird am Nachmittag gebacken.“

Das geplante Café soll im Erdgeschoss des Hauses rund 50 Plätze bekommen. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Die Entrümpelung des Hauses ist mittlerweile abgeschlossen, in den kommenden Wochen und Monaten steht die Sanierung der Räume auf dem Programm.

Wann diese abgeschlossen sein wird, darauf will sich David Bahrendt nicht festlegen. „Wir wissen ja nicht genau, wie die Sanierung laufen wird. Ich hoffe, dass wir noch in diesem Jahr hier eröffnen können, aber klappen muss das ja deswegen noch lange nicht.“

Das Obergschoss der alten Bäckerei lässt der Bäcker gleich mitsanieren, auch wenn die Nutzung noch nicht ganz klar ist. Das Dach auf dem Haus muss repariert werden, das Dach über der Backstube muss erneuert werden.

Angedacht ist eine Ausstellung alter Bäckereitechnik, die aus dem ehemaligen Haldensleber Bäckereimuseum kommen könnte, vermittelt durch die Innung des Landkreises. Im Vordergrund der Arbeiten momentan steht aber die Sanierung der Räume und Backstube. Auch der Hof und die alte Scheune auf der Rückseite des Grundstücks sollen noch für Besucher hergerichtet werden.

Noch 2013 war im Gemeinderat diskutiert worden, das Gebäude für Vereine einzurichten.