Pflanzaktion Bäume für Neugeborene

Statt eines Begrüßungsgeldes werden künftig für die Neugeborenen in Colbitz und Lindhorst Bäume gepflanzt. Der Vorschlag kam aus dem Rat.

Von Burkhard Steffen 30.11.2016, 00:01

Colbitz/Lindhorst l Bis Ende Oktober dieses Jahres wurden in Colbitz zwölf und in Lindhorst vier Kinder geboren. Sie wachsen wohlbehütet in der Gemeinde auf.

Im Haushalt 2016 war ein sogenanntes Begrüßungsgeld für Neugeborene eingestellt. Ratsfrau Dörte Werner (CDU) bekam von Bürgermeister Eckhard Liebrecht (parteilos) den Auftrag, sich Gedanken über die Verwendung zu machen. „Geschenke kaufen wollte ich nicht, da bekommt man schon sehr viel nach einer Geburt und Blumen verwelken“, erzählt Dörte Werner, „stattdessen habe ich im Rat vorgeschlagen, Bäume für die Neugeborenen zu pflanzen und die Mittel dafür zu verwenden.“

Der Vorschlag kam bei Bürgermeister und Gemeinderat gut an. Zusätzlich wurden aus dem Haushalt noch Mittel dafür eingesetzt, die für Baumschutz und Baumpflege eingestellt waren.

Am vergangenen Sonnabend wurde für die Neugeborenen in Colbitz und Lindhorst jeweils symbolisch ein Baum gepflanzt. Viele Eltern nahmen mit ihren Kindern daran teil.

Naturschützer Herbert Bilang hatte die geeignete Sorte Linde (Winterlinde) ausgewählt und bestellt. Die Setzlinge sind etwa fünf Jahre alt und weisen mit einer Höhe von vier Metern bereits stattliche Maße auf. „Ein Dank auch an die Gemeindearbeiter, die die gesamte Pflanzaktion gut vorbereitet und tatkräftig unterstützt haben“, so Dörte Werner.

Auch die Initiative zur Rettung des historischen Dorfkerns hat sich in die Aktion tatkräftig eingebracht und sie unterstützt. Die Initiative setzt sich seit Jahren für den Erhalt des charakteristischen Erscheinungsbildes mit den historischen Bauernhöfen und der hoffentlich bald wieder prächtig aussehenden Lindenstraße mit einer Lindenallee von Bäumen ein. „Da in der Vergangenheit in Lindhorst viele alte Linden gefällt beziehungsweise im wahrsten Sinne des Wortes tot geschnitten wurden, haben wir uns entschlossen, um den historischen Ortskern von Lindhorst mit der Lindenstraße vier weitere Bäume zu pflanzen“ so Dörte Werner.

„Einen Baum zu fällen, dauert nur 30 Minuten, einen Baum stattlich wachsen zu lassen aber mehrere Jahrzehnte“, mahnte Herbert Bilang bei der Pflanzaktion. Dörte Werner freute sich über die große Resonanz und auch darüber, dass mit den Neugeborenen sowohl die Kita, als auch die Grundschule in Colbitz gesichert ist. Auf Nachfrage der Eltern erklärte die Gemeinderätin, dass diese Aktion keine Eintagsfliege bleiben, sondern in den Folgejahren fortgeführt werden soll. Deshalb hat die Gemeinde Colbitz ein Spendenkonto eingerichtet, auf das ab sofort Gelder eingezahlt werden können. Einige Eltern haben sich bereit erklärt, Patenschaften für die Bäume zu übernehmen.