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Premiere Bunte Bühne mit zauberhaftem Märchen

Die Barleber Bunte Bühne hat am Wochenende eine schöne Version von „Schneeweißchen und Rosenrot“ vorgestellt.

Von Gudrun Billowie 15.02.2016, 00:01

Barleben l Die Zuschauer waren des Lobes voll. Besonders der Zwerg hatte es ihnen angetan. „Der war am besten“, schwärmt Claudia Peukert, die mit Enkel Jonas zur Premiere gekommen war. Unter Spitzhut und Zottelbart war Holger Pätzmann versteckt, der sich in der Tat mit aller Macht seiner Rolle des bösartigen, zeternden Wichtels verschrieben hatte. Großes Lob wurde auch den Kulissen gezollt, die Erich Wehner gestaltet hatte, einige schon vor einiger Zeit für andere Märchenaufführungen. Aber das alte Bergwerk, das zur geheimen Schatzhöhle geriet, war extra für „Schneeweißchen und Rosenrot“ entstanden.

Dieses überschwängliche Lob schmälerte jedoch keineswegs die Bewunderung für die anderen Schauspieler, die das Grimmsche Märchen fast originalgetreu auf die Bühne brachten. Franzi Skwarra machte es sich als Märchenoma in einem Sessel gemütlich und während sie die Geschichte von den beiden Schwestern, dem bösen Zwerg und den verwunschenen Prinzen erzählte, blitzte hin und wieder der Schalk durch. Beispielsweise, als sie nicht weiterlesen konnte, weil ein Kaffeefleck die Textstelle unkenntlich gemacht hatte. Dann wurden Schneeweißchen und Rosenrot zu Stichwortgeberinnen.

Die beiden Schwestern wurden von „Hebamme“ Anneliese Meyer auf die Welt geholt, als kleine Mädchen von Sophie Mrozek und Franziska Holze gespielt, als junge Damen von Lisa-Marie Krabbe und Lea Denecke. Die beiden jungen Damen versuchten ganz zauberhaft, ihre tiefe Verbundenheit zu Bär und Fuchs darzustellen. Die entpuppten sich schließlich als Prinzen, nachdem der Zauberbart des bösen Zwerges ein Stück weit ihren Scheren zum Opfer gefallen war.

Mut mussten die beiden Schwestern beweisen, als der Jäger, der von Ingrid Wieprecht recht bedrohlich gespielt wurde, dem Bären und dem Fuchs mit dem Gewehr an den Pelz wollte. Zum Glück konnte die Mutter, dargestellt von Vanessa Ahrendt, mit behutsamen Worten die Wogen glätten.

In den Rollen der Prinzen steckten Jan Hildebrandt und Anne-Kathrin Lentge. Letztere hatte das Märchen zum Bühnenstück umgearbeitet und die Regie geführt. Seit September laufen die Proben. „Eigentlich wollten wir das Märchen in der Vorweihnachtszeit aufführen“, erzählt sie. Aber es sei schwierig gewesen, Probentermine zu finden, bei denen alle gemeinsam anwesend sein konnten. Da auch bei den Aufführungen immer etwas dazwischen kommen kann, wurden mit Hannah Sophie Müller und Ingrid Fettback zwei Doppelbesetzungen geschaffen.

Die Barleber Bunte Bühne wurde 2011 neu gegründet und stellte sich das erste Mal mit dem Stück „Wie Barleben auf eine Kaiserurkunde kam“ bei der 950-Jahr-Feier vor. Es folgten Stücke über den Barleber Bahnhof, den Barleber Käse, den heiligen Martin und die Mimen erzählten das russische Märchen von der roten Rübe.

Bei den Inszenierungen arbeitet die Barleber Bunte Bühne eng mit dem Mehrgenerationenzentrum, dem Heimatverein und der Ganztagsschule zusammen und wird außerdem vom Idol-Verein unterstützt.

Sibylle Franke, die mit ihrem fünfjährigen Sohn Alonzo extra aus Magdeburg gekommen war, sagte am Ausgang: „Es war super! So etwas Schönes hatte ich gar nicht erwartet.“