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Quarantänezone Asienkäfer unweit von Barleben entdeckt

Nahe Barleben - am Neustädter See in Magdeburg - wurde der Asiatische Laubholzbockkäfer gefunden. Grund zur Sorge besteht aber nicht.

Von Ariane Amann 26.04.2017, 23:01

Barleben l Mit dem Fund eines Wirtsbaums am Neustädter See in Magdeburg reicht die Quarantänezone für den Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) nun bis an die Barleber Ortsgrenze. Einen Grund zur Beunruhigung gibt es aber nicht, im Barleber Gebiet sind keine Käfer aufgetreten, für den Menschen stellen sie außerdem keine Gefahr dar.

Barlebens Pressesprecher Thomas Zaschke sagt: „Wir stehen in ständigem Kontakt mit der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG), die im Falle eines Auftretens die Federführung übernimmt.“

Dr. Henning Kurth von der LLG erklärt: „Wenn ein möglicher Fundort für den ALB ausgemacht wird, kommen unsere Fachleute zum Zuge und prüfen ganz genau, ob es sich wirklich um den Käfer handelt.“ Dazu werden Proben aus dem Holz genommen, bei Larvenbefall wird per Genanalyse bestimmt, um welche Larven es sich handelt.

Ist der Befall mit dem Asien-Käfer bestätigt, wird eine Fällzone im Umkreis von 100 Metern eingerichtet. „Mittlerweile fällen wir aber nicht mehr alle Bäume“, relativiert Kurth. Stehenbleiben können demnach meist die Obstbäume, auch Eichen haben gute Chancen, nicht vom ALB befallen zu werden. Besonders wohl fühlt sich der Käfer hingegen in Pappeln, Weiden, Ahornbäumen und Kastanien. Die Fällungen werden genau dokumentiert. Eine Rechnung flattert den betroffenen Grundstückseigentümern nicht ins Haus, das Land Sachsen-Anhalt übernimmt die Kosten für Fällung und Entsorgung. Nur eine Nachpflanzung könne das Land bislang nicht bezahlen. Im Umkreis von zwei Kilometern um einen befallenen Baum wird eine Quarantäne-Zone eingerichtet, in der die Bäume ganz genau beobachtet und auf möglichen Befall geprüft werden.

Die Bekämpfung des Käfers mit chemischen Mitteln ist nicht möglich, weil die Larven tief im Baum sitzen. Sie können deshalb nicht mit chemischen Mitteln von außen besprüht werden. Insektenschutzmittel, die über die Wurzeln oder die Blätter vom Baum aufgenommen werden und die Larven über das Saftsystem des Baumes erreichen, gibt es noch nicht. Befallene Bäume sterben ab. Als Schutzmaßnahme bleibt bisher nur das Abholzen.

Wer einen möglichen Befall mit dem Asien-Käfer an Bäumen feststellt, sollte diesen am Bürgertelefon der LLG unter der Nummer 03941/67 11 66 melden. Holzschnitt aus befallenen Gebieten muss gesondert entsorgt werden, dazu gibt es Sammelstellen in Glindenberg und Magdeburg.

Am 21. August 2014 wurde in Magdeburg-Rothensee zum ersten Mal ein ALB nachgewiesen. Seitdem wurden im Magdeburger Stadtgebiet mehr als 7000 Bäume gefällt, um die weitere Ausbreitung des ALB zu verhindern.