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Schutz des Bodens Hohe Börde bewirbt sich um einen Preis

Die Gemeinde Hohe Börde hofft auf einen Preis. Sie macht mit beim Wettbewerb zum Schutz des Bodens „BodenWertSchätzen“.

Von Constanze Arendt-Nowak 20.10.2015, 01:01

Irxleben l Die Äcker der Hohen Börde gehören zu den fruchtbarsten Böden Deutschlands. Doch nur wenige Einheimische wissen davon, noch weniger wissen um die Schätze der Ackerflur. Die Gemeinde Hohe Börde hat sich deshalb am Wettbewerb zum Schutz des Bodens „BodenWertSchätzen“ beteiligt. Ausgelobt haben den Wettbewerb die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und der Rat für nachhaltige Entwicklung.

Auch in der Magdeburger Börde, der Kornkammer Deutschlands, fehlt bei Teilen der Bevölkerung das Wissen um die Grundlagen der Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln. Noch stärker gilt das für das Wissen um die Notwendigkeit des dauerhaften Erhalts der Ressource Boden wie zum Beispiel die nachhaltige Bewirtschaftung und den Bodenschutz. Besonders ausgeprägt ist das fehlende Wissen bei Kindern und Jugendlichen, die keine Nutzgärten mehr kennen, aber auch bei vielen Erwachsenen, denen der Bezug zur Landwirtschaft fehlt.

Diesem Defizit will die Gemeinde mit Maßnahmen zur Wiederbelebung des Wissens über Böden begegnen. In Kooperation mit ortsansässigen Landwirten sollen an ausgewählten und bewusst unterschiedlich beschaffenen Standorten sogenannte „Bodenstationen“ dauerhaft errichtet werden. Dort erhalten interessierte Gruppen – Kinder, Schüler oder Erwachsene – die Möglichkeit, sich über Bodeneigenschaften, über ihre Nutzung und über verschiedene Verfahren zur schonenden Bodenbewirtschaftung zu informieren. Dazu sollen fest in- stallierte Tafeln mit standortbezogenen Informationen sowie nach Bedarf für praktische Untersuchungen bereitgestellte Geräte wie Spaten, Schaufeln, Mikroskope und ähnliches dienen.

Speziell ausgebildete Gästeführer sollen den bei der Gemeinde angemeldeten Gruppen an den „Bodenstationen“ vertiefende Informationen über Geologie, Bodentypen, Bodenarten, Beschaffenheit und Bodenleben vermitteln. Auch schonende Bearbeitungsverfahren und Fruchtfolgen werden, wenn möglich im Beisein der Landwirte, erläutert. Die Informationen werden – gemäß der Bewerbung der Gemeinde – altersgerecht aufbereitet.

„Mit diesem Vorhaben knüpfen wir an bisherige Projekte der Gemeinde wie ‚Die vier Elemente im Zeichen des Klimaschutzes‘ in den kommunalen Kindertagesstätten und an die bereits vorhandene Ausstellung über den ökologischen Wasserkreislauf im Ökobad Nordgermersleben an. Auch bei diesen Projekten ist der Boden und seine Eigenschaften integrativer Bestandteil gewesen“, erläuterte der von der Gemeinde beauftragte Planer und Biologe Gerd Neemann.

Das zukünftige Bildungsangebot der „Bodenstationen“ richtet sich an Kleinkinder aus den Kindertagesstätten, an Schüler und Pädagogen ebenso wie an Auszubildende in landwirtschaftlichen Berufen, an die Bevölkerung und natürlich auch an die vielen Radfahrfreunde, die immer häufiger über den Aller-Elbe-Radweg und Holunderradweg sowie entlang der „Straße der Romanik“ durch die Hohe Börde streifen.

Mit einer Entscheidung über den Erfolg der Bewerbung wird am 8. Dezember dieses Jahres gerechnet. Derzeit werden alle eingereichten Bewerbungen geprüft.