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Sozialarbeit Fußballspiel und nächtelanges Vorlesen

Barlebens Jugendclub "Insel für Alternativen" ist wieder geöffnet. Der neue Sozialarbeiter Sven Heinrich hat viel vor.

Von Ariane Amann 09.03.2017, 23:01

Barleben l Seit Oktober 2016 waren die Türen verschlossen im Jugendclub „Insel für Alternativen“ an der Barleber Bahnhofstraße. Nach fünf Monaten Ruhe hat nun Sven Heinrich das Ruder für den Jugendclub übernommen, auch für den Meitzendorfer Kids Club zeichnet er verantwortlich.

Als staatlich anerkannter Sozialarbeiter will er erst einmal die Altersstruktur in der Jugendeinrichtung korrigieren. „In den Monaten vor der Schließung waren wohl hauptsächlich junge Erwachsene im Alter von über 20 Jahren hier. Mir geht es darum, die Kinder und Jugendlichen im Alter von sechs bis 18 Jahren wieder vermehrt hierher zu bekommen“, nennt er sein erstes Ziel.

Mindestens zwei Dutzend, besser aber 30 Besucher pro Tag, stellt er sich als Möglichkeit für die „Insel“ in den kommenden Monaten vor.

Für Besucher, die auf den Rollstuhl angewiesen sind oder andere Einschränkungen haben, will Heinrich auch da sein. „Der Club ist bisher leider nicht barrierefrei. Sowohl der Zugang von der Straße aus als auch der Weg im Haus hat Stufen und Treppen. Da müssen unbedingt Rampen her“, spricht er sich für eine Barrierefreiheit der Jugendeinrichtung aus.

Eine Zusammenarbeit mit Menschen aus dem Wolmirstedter Bodelschwingh-Haus kann er sich gut vorstellen. „Für Kinder und Jugendliche ist es immer gut zu sehen, dass es auch Mitmenschen mit Einschränkungen gibt“, so Heinrich. Und auch Jugendliche mit Behinderungen hätten ein Recht auf eine Teilnahme an Veranstaltungen im Jugendclub.

Ideen für Projekte mit den Kindern und Jugendlichen hat Sven Heinrich schon eine ganze Menge. „Ich könnte mir zum Beispiel ein Nachtzocken vorstellen, vielleicht auf Spielekonsolen, vielleicht auch einfach mit Gesellschaftsspielen“, sagt er. Auch Vorlesenächte, ein Fußballturnier gemeinsam mit anderen Jugendclubs aus der näheren Umgebung oder auch ein Frühlingsfest kann er sich vorstellen.

„Außerdem steht ja bald die Bundestagswahl an, ich möchte gern eine kleine Version der Wahl für Kinder und Jugendliche anbieten. Gern auch in Zusammenarbeit mit Politikern aus der Region, die den Kindern erklären können, was ihre Partei jeweils für Kinder und Jugendliche tut“, meint Heinrich.

Wie er all diese Vorhaben und die gleichzeitige Betreuung der beiden Einrichtungen in Barleben und Meitzendorf bewältigen kann, steht bislang noch nicht fest. Er weiß: „Das ist ein Haufen Arbeit, den ich packen muss. Vielleicht hat ja jemand Lust, mich ehrenamtlich zu unterstützen bei organisatorischen Arbeiten im Büro.“

Auch einen Platz für einen Bundesfreiwilligendienst oder verschiedene Praktika kann er sich zur Unterstützung vorstellen.

Aktuell ist der Jugendclub in Barleben an der Bahnhofstraße montags und dienstags von 12 bis 18 Uhr, der Kids Club in Meitzendorf an der Langen Straße mittwochs und donnerstags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Anders sei die alleinige Betreuung der beiden Einrichtungen nicht zu bewältigen, so Heinrich. Der Freitag ist den notwendigen Büroarbeiten und der Hilfe für besondere Einzelfälle bei den Kindern und Jugendlichen vorbehalten.