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Steinbruch Verträge sind unter Dach und Fach

Der Kultur- und Geschichtsverein Ebendorf und der Magdeburger Tauchsportverein „Delphin“ wollen sich um den Ebendorfer Steinbruch kümmern.

Von Regina Malsch 02.04.2017, 23:01

Ebendorf l Die Sonne strahlte mit vielen Ebendorfern und Gästen um die Wette, als am Freitag neben dem Steinbruch die Nutzung des Geotops offiziell besiegelt wurde. Unter die zwei Pachtverträge setzten Barlebens Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff, der Vorsitzende des Magdeburger Tauchsportvereins „Delphin“ Hendrikus de Leeuw sowie Jens Barthel vom Kultur- und Geschichtsverein Ebendorf ihre Unterschriften.

Damit hat ein lange schwelender Streit zwischen der Gemeinde Barleben und dem Ortsteil Ebendorf ein glückliches Ende gefunden. Aus Kostengründen wollte die Gemeinde das 14.000 Quadratmeter große Areal verkaufen, was auf erbitterten Widerstand vieler Ebendorfer stieß. Der Ortschaftsrat machte sich stark, eine Interessengemeinschaft wurde gegründet, die unter anderem das 1. Steinbruchfest 2016 organisiert hatte. Anfang Februar 2017 dann war es zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen. Dem Kultur- und Geschichtsverein Ebendorf wurde die Nutzung des Steinbruchs übertragen.

Auf die Vergangenheit ging Vereinsvorsitzender Jens Barthel in seiner Eröffnungsrede allerdings nur kurz ein, mehr lag ihm daran, die Ebendorfer für die künftigen Vorhaben zu begeistern. Erste Aktivitäten sind bereits sichtbar, Teile des Geländes beräumt, das östlichen Ufer gesichert und die Treppe zum Wasser angefangen. „Wir hoffen sehr, dass wir damit bis zum 2. Steinbruchfest am 26. und 27. August fertig sind“, sagte er. Geplant ist außerdem ein Info-Punkt, die Erhaltung der Teile des ehemaligen Förderturms und ein Rundweg um den Steinbruch.

Besonders glücklich seien die Vereinsmitglieder, dass sie mit dem Magdeburger Tauchsportverein „Delphin“ einen Partner gefunden haben. „Das ist ein schöner Tauchplatz, nicht zu groß und die Unterwasserwelt ist in Ordnung“, begründet Hendrikus de Leeuw das Interesse der Magdeburger.

Ein eigenes Gewässer für das Training und die Ausbildung in der Freisaison hatte der Verein bisher nicht. Getaucht wurde je nach Möglichkeit in verschiedenen Seen in Sachsen-Anhalt – beispielsweise im Barleber oder Jersleber See sowie in den Steinbrüchen bei Gommern und Löbejün. Näher vorstellen wollen sich die Taucher zum 2. Steinbruchfest und im eigens aufgestellten Pool zum Schnuppertauchen einladen.

Franz-Ulrich Keindorff und Ortsbürgermeister Manfred Behrens zeigten sich froh, dass sich alles zum Guten gewendet hat. „Durch den beabsichtigten Verkauf stand der Steinbruch bei den Ebendorfern wieder im Fokus. Das hat Bürgerinitiativen ausgelöst, denen man sich nicht verschließen kann“, so Franz-Ulrich Keindorff.

Und Ortschef Manfred Behrens erklärte: „Das ist ein großer Tag, ich bin stolz auf meine engagierten Ebendorfer.“

Noch lange wurde am vergangenen Freitag am Ufer des Steinbruchs, aus dem bis 1914 Grauwacke gefördert wurde, gefeiert. Für die kulturelle Umrahmung des Festes sorgten die Ebendorfer Mühlensänger und der Posaunenchor Barleben. Auch für das leibliche Wohl war mit Grill, Kaffeetafel und einem Bierstand bestens gesorgt. Und das Wetter zeigte sich dazu von seiner besten Seite.