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Stromtransport Moser Ortschaftsrat plädiert für Erdkabel

Mose möchte keine weiteren Freileitungsmasten bekommen. Der Ortsrat plädierte in der jüngsten Sitzung für die geplante Erdkabelverlegung.

Von Gudrun Billowie 14.03.2017, 00:01

Mose l Die Erdkabelverlegung zwischen Wolmirstedt und dem bayerischen Isar bei Landshut ist seit 2015 beschlossene Sache. Über dieses Erdkabel soll der im Norden produzierte Windstrom als Gleichstrom in den industriereichen Süden transportiert werden. Da Bayern keine Strommasten aufstellen möchte, wird die Gleichstromleitung in die Erde gelegt. Es sei denn, eine Kommune erhebt dagegen nachvollziehbare Einwände. Der Moser Ortschaftsrat wird sich nicht gegen die Erdkabelvariante stellen. „Wir haben schon genug Strommasten“, sagt Ortsbürgermeisterin Helga Steinig.

Der Windstrom des Nordens kommt bereits jetzt im Wolmirstedter Umspannwerk an und wird von dort aus gen Süden verteilt. Es werden jedoch immer größere Mengen Windstrom produziert, zeitgleich gehen die Atomkraftwerke des Südens nach und nach vom Netz. Aufgrund dieser Entwicklung wird das Gleichstromkabel als Energieautobahn gen Bayern favorisiert. In der Fachsprache wird diese Leitung Süd-Ost-Link genannt.

Der Gleichstrom könnte ebenso über eine Freileitung transportiert werden, auf bayerischen Druck hin wurde jedoch das Erdkabelprojekt favorisiert.

Allerdings gibt es in der Börde den besten Boden, der weist die maximale Bodenwertzahl 100 auf. Deshalb wird hier in der Region diskutiert, ob eine Freileitung nicht die bessere Wahl wäre. Ein Erdkabel würde entlang des Korridors unter anderem die Bodentemperatur erhöhen und somit für zusätzliche Trockenheit sorgen.

Trotz des eindeutigen Votums aus Mose würde sich Bürgermeister Martin Stichnoth (CDU) gern mit den umliegenden Gemeinden abstimmen. Eine Wolmirstedter Einzellösung mache angesichts der Trassenführung keinen Sinn. In der Gemeinde Hohe Börde wurde bereits darüber diskutiert, ob für eine Freileitung plädiert werden soll. Einen Gemeinderatsbeschluss gibt es jedoch noch nicht.

Freileitungen erfordern keine zusätzlichen Masten, auch bei Mose nicht, allerdings würden sie 15 Meter höher als die bisherigen. Das Gleichstromkabel würde quasi in der zweiten Etage über dem Wechselstromkabel montiert werden.

Im Norden ist die Firma 50 Hertz für den Trassenbau verantwortlich. Das Unternehmen beteiligte im vergangenen Jahr die Öffentlichkeit an der Planung der Trassenführung. Viele Hinweise wurden berücksichtigt, sodass nun der günstigste Verlauf als sogenannte „Vorschlagsvariante“ ausgewiesen ist.

Dieser Korridorverlauf (siehe Grafik) wird interessierten Bürgern noch einmal persönlich vorgestellt. Das Dialog-Mobil präsentiert die Fakten an 16 Stationen auf Marktplätzen und in Fußgängerzonen.

In Wolmirstedt wird der Trassenverlauf am Freitag, 31. März, in der Zeit von 8 bis 11 Uhr in der Fußgängerzone vorgestellt.