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Klimaschutz Wegweiser zum Energiesparen

Einen Wegweiser zum Energiesparen hat jetzt die Gemeinde Hohe Börde erhalten: den Abschlussbericht des Klimaschutz-Teilkonzeptes.

Von Constanze Arendt-Nowak 03.11.2016, 00:01

Hermsdorf l Im Laufe eines Jahres hatten die Leipziger Energie-Experten mit Unterstützung der kommunalen Angestellten und ehrenamtlichen Verantwortlichen 87 gemeindliche Gebäude von der Kita bis zur Lagerhalle ins Visier genommen und deren energetische Daten ermittelt.

In einem weiteren Schritt hatten die Experten 21 Gebäude – vor allem mit besonders hohem Energieverbrauch – einer Grobanalyse unterzogen, bei der unter anderem auch der Zustand der Immobilie und die Sanierungs- und Amortisierungskosten bewertet worden waren. Vier kommunale Gebäude wurden schließlich einer tiefgründigen Feinanalyse unterzogen, bei der energetische Standards berücksichtigt und konkrete Handlungsempfehlungen gegeben wurden.

Zu den in Hermsdorf vorgestellten Ergebnissen zählen anschauliche Verbrauchsdiagramme der 87 Gebäude, die verlässliche Aussagen und Vergleiche über Verbrauchsdaten zulassen. Wissenschaftlich fundierte Grenzwerte und Zielwerte belegen, wo der „Hase vor allem im Pfeffer liegt“, betonte Bürgermeisterin Steffi Trittel. Würden zum Beispiel beim Wärmeverbrauch alle 87 Gebäude die Zielwerte erreichen, würde laut Seecon-Ingenieur Florian Finkenstein die Gemeinde pro Jahr 415.000 Euro sparen, beim Strom sind es 115.000 Euro pro Jahr.

Auf dem Weg dorthin wird es Steffi Trittel zufolge zunächst vor allem um die Beeinflussung des Nutzerverhaltens gehen. Auch Marko Mühlstein, Geschäftsführer der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt, betonte: „Der Faktor Mensch ist das Entscheidende“. Florian Finkenstein ergänzte: „Es nützt nichts, Gebäude energetisch zu sanieren, wenn im Anschluss die Handelnden vor Ort die neuen Möglichkeiten nicht nutzen können oder wollen.“ Der Veränderung des Nutzerverhaltens sollen in einem weiteren Schritt gering-investive, später großinvestive Maßnahmen folgen. Eine Gebührenerhöhung soll nach Möglichkeit vermieden werden, aber greifen, wenn nichts fruchtet.

Zudem sollen mittelfristig alle Gebäude mit einem Energieverbrauch von mehr als 6000 Kilowattstunden im Jahr mit einem „Smartmeter“ ausgerüstet werden. Smartmeter übertragen in Echtzeit aktuelle Energieverbräuche und können am PC der Energiebeauftragten der Gemeinde, Rosemarie Gutbier, jederzeit abgerufen werden.