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Tag der offenen Tür Kälber und Traktoren faszinieren Besucher

Die Samsweger Kühe haben am Sonnabend viel Besuch bekommen. Die OhrelandKG hatte zum Verpächtertag eingeladen.

Von Gudrun Billowie 22.05.2017, 01:01

Samswegen l Die kleinen Kälbchen entzückten am meisten. Beim Betriebsrundgang verweilten die Besucher lange bei den Jungtieren, die in Freiluft-Boxen mit Plastik-Iglus zu Hause sind. Die Milch ihrer Mütter gelangt zu den Menschen, im Tetrapak oder als Käse.

Welche Vorgaben eingehalten werden müssen, damit der Weg zum Verbraucher reibungslos zurückgelegt wird, darüber berichtete Tim Koesling, der Chef.

Viele Besucher staunten darüber, wie engmaschig das Kontrollnetz für Lebensmittel und auch für die Tiere ist. Jedes Kälbchen bekommt nach der Geburt zwei Ohrmarken, das dabei herausgestanzte Gewebe werde auf Krankheiten untersucht, außerdem begutachtet das Veterinäramt regelmäßig die Ställe, berichtet Tim Koesling, täglich wird die Milch auf Antibiotikagehalt überprüft.

Außerdem müsse jede Verlegung eines Tieres selbst von einem Stall in den anderen, registriert werden, auch die tägliche Milchleistung jeder einzelnen Kuh wird festgehalten. Meist sind es nah an die 30 Liter.

Viele Besucher folgten Betriebsleiter Christoph Cossmann auf dem Gang durch die Ställe und erfuhren, dass eine Kuh etwa alle 400 Tage ein Kalb bekommt und die Kälber fast sofort in ihre Iglus gebracht werden. Das klingt hart, aber: „Der Trennungsschmerz wäre größer, wenn die Kälber länger bei ihren Müttern blieben.“

Die Besucher durften beim Melken zuschauen und erfuhren, dass die Kühe zweimal am Tag an die Maschinen angeschlossen werden, der Fettgehalt ihrer Milch bei etwa vier Prozent liegt. Fünf bis zehn Liter Milch werden benötigt, um ein Kilogramm Schnittkäse herzustellen.

Neben den Fakten rund um die Kühe, deren Haltung und Milchprodukte konnten die Besucher auch die Felder begutachten, und zwar vom Kremser aus. Das Team von Dirk Schröder hatte zwei Wagen samt Pferden bereitgestellt, die stets voll beladen waren. Männer, Frauen und Kinder genossen den Ausblick auf die bewirtschafteten Flächen in und um Samswegen.

Eine ganz besondere Attraktion kam himmelwärts daher. Ein Pilot des Fliegerclubs Gardelegen hat sich mit einem alten Dünge-Flugzeug nach Samswegen auf dem Weg gemacht. Die gelben Maschinen kreisten zu DDR-Zeiten regelmäßig über den Feldern und versorgten die von der Luft aus mit Nährstoffen. „Das ausgediente Flugzeug wurde von den Fliegerfreunden liebevoll instand gesetzt“, berichtet Tim Koesling.

In den (n)ostalgischen „Düngerbomber“ konnten die Besucher zwar nicht einsteigen, wohl aber mit den Traktoren eine Runde drehen, selbstverständlich nur in Begleitung eines erfahrenen Traktoristen. Auch an die Kinder war gedacht worden. Sie konnten sich lustige Masken schminken lassen, traditionelle Kinderspiele spielen oder auf extra bereitgestellten Heuhaufen herumtoben.

So einen Verpächtertag gibt es in Samswegen alle zwei Jahre. Dann sind vor allem diejenigen eingeladen, die ihr eigenes Land nicht selbst bewirtschaften, sondern an die ortseigenen Landwirtschaftsbetriebe verpachten.