Ausbilder grillen für die Kali-Azubis

Wolmirstedt l Auf dem Mittellandkanal wurde ein kleiner Großbootcup ausgetragen. Die Mannschaften setzten sich aus Azubis des Zielitzer Kaliwerkes zusammen. Die Teams wurden per Los bestimmt, sodass Lehrlinge aller Ausbildungsjahre bunt gemischte Mannschaften bildeten. Die Philosophie des Werkes erleben die neuen Lehrlinge somit schon am zweiten Ausbildungstag: Alle sitzen in einem Boot.

„Der sogenannte Kumpel muss erzogen werden.“ Karsten Heber bildet Bergbautechnologen aus und weiß: „Gerade unter Tage ist es für die Sicherheit unerlässlich, dass sich die Kollegen kennen und aufeinander verlassen können.“

Beim Kennlern-Sommerfest konnten sich die neuen Lehrlinge jedoch erst einmal auf ihre 20 Ausbilder verlassen, denn die standen am Grill. „Das ist der einzige Tag im Jahr, an dem wir die Lehrlinge bedienen“, schmunzelte Karsten Heber, während er Brötchen für die Grillwürste aufschnitt.

Am Dienstag haben 42 Lehrlinge ihre Ausbildung im Zielitzer Kaliwerk begonnen. Sie werden Industriemechaniker, Elektroniker, Chemikanten, Bergbautechnologen, Tiefbohr- und Tiefbautechniker sowie KFZ-Mechatroniker. Zusammen mit den Azubis der anderen Jahrgänge gehören derzeit 142 Azubis zum Werk.

„Dieses Sommerfest ist eine schöne Abwechslung in der Ausbildungszeit“, sind sich Jonah Riemer und Karl von Bach einig, „in ruhiger Atmosphäre können sich die Lehrlinge kennenlernen.“ Beide sind gerade erst in das zweite Ausbildungsjahr ihrer Elektroniker-Ausbildung gestartet.

Lukas Kühnel, Moritz Suchomski und Justin Mitzkatis fremdeln noch ein wenig in der großen Lehrlingsgruppe. Sie erleben am Kanal ihren zweiten Ausbildungstag zum Chemikanten. Die Sommer-Sportaktion finden sie jedoch super. „Hier können wir Kontakte knüpfen und wir haben uns auch schon mit den anderen darüber ausgetauscht, was uns in Staßfurt erwartet.“ Dort werden sie bis zum April kommenden Jahres ihre Laborausbildung absolvieren. Insgesamt werden sie dreieinhalb Jahre lang lernen, bis sie die Berufsbezeichnung Chemikant tragen dürfen. Werden sie vom Zielitzer Kaliwerk übernommen, kontrollieren sie dann in der Fabrik, ob das geförderte Salz der angemessenen Qualität entspricht.

Das Sport-Sommerfest wurde im Wesentlichen von der Jugendvertretung des Zielitzer Kaliwerkes organisiert. Laura Wille ist die stellvertretende Vorsitzende dieser Vertretung, die wie eine Art Jugendbetriebsrat funktioniert. „Jugendliche wenden sich bei Problemen gern an uns“, sagt sie, „wir vermitteln dann bei Bedarf zum Betriebsrat.“