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Flugmodelltage Gemeinsame Leidenschaft vereint

Einmal im Jahr kommen die Flugmodellsportler ins Landschulheim nach Steutz. Auf den Elbwiesen wird in dieser Woche trainiert und geflogen.

Von Petra Wiese 26.07.2015, 17:03

Steutz l Den Auftakt machte am Wochenende der „Treff der Generationen“, der schon zum 14. Mal stattfand. Was hier Generationen vereint, ist das Hobby, das sich um den Bau von Flugmodellen und das Modellfliegen dreht. Jung und Alt kommen zusammen. Die Älteren, um über frühere Zeiten zu sprechen, in Erinnerungen zu schwelgen, Erfahrungen weiter zu geben. Die jüngere Generation, um von den Erfahrungen zu profitieren.

Sogar der Deutsche Olympische Sportbund habe das Zusammentreffen von Generationen zum Hauptthema gemacht, erklärte Wolfgang Albert, der Vorsitzende des Flugmodellsport- und Freizeitclubs Zerbst e.V. So verweist er auf den ältesten Teilnehmer in diesem Jahr, den 87-jährigen Rudolf Zimmermann, der aus Rossendorf bei Dresden angereist kam. Mit fünf Jahren war James Anthony Tamer aus Zerbst als Jüngster mit von der Partie.

Was die „alten Hasen“ unter den Teilnehmern verbindet, sind viele Jahrzehnte, dass sie dem selbstgewählten Hobby treu geblieben sind. „Für viele ist es ein Teil ihres Lebens“, so Wolfgang Albert, wie für ihn selbst, der sich seit seinem zehnten Lebensjahr, seit 1950, dieser Leidenschaft verschrieben hat. Bei der Jugend treffe man jedes Jahr auf ein paar neue Gesichter. Kinder sind durchaus für den Flugmodellsport zu begeistern, sind sie dann älter, treten oft andere Interessen in den Vordergrund.

Nicht so bei Michael Boldt. Der 25-jährige Elektroniker kümmert sich bei dem Zerbster Verein um den Nachwuchs. 2012 kam er nach Zerbst und geht seither in dieser Funktion auf. Er weiß nicht mehr genau, ob er zehn, elf oder zwölf Jahre alt war, als er mit dem Bauen anfing. Er wollte es einfach, und über seine Eltern geriet er an Harald Greue. Der brachte ihm allerhand bei, und als er nicht mehr vor Ort war, gab es Aufgaben, Tipps und Anleitungen per Telefon. „Zum Schluss habe ich mir noch vieles alleine beigebracht und erlesen“, erzählte Boldt.

Nun ist er derjenige, der vermittelt. Etwa zehn Kinder und Jugendliche machen im Verein mit. Ein-, bis zweimal die Woche wird in der Werkstatt gebastelt und am Wochenende ist Fliegen auf dem Flugplatz angesagt. Auch außer der Reihe ist er für den Nachwuchs da. „Es ist schön, den Kindern was Handfestes beizubringen“, sagte der junge Mann. Zwar sei das manchmal auch schwierig, aber irgendetwas bleibe doch hängen.

Bei der Jugendarbeit hat Michael Boldt in Yvette Kilz eine tatkräftige Unterstützung. „Wir ergänzen uns“, so Boldt. Die 42-Jährige, die selbst baut und fliegt, ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Flugmodellsport auch etwas für Frauen ist.