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Gesundheitstag Konsum von Zucker kontrollieren

Die Heimatfreunde „Stri-Ze-Ku“ richteten im Zernitzer Bürgerhaus den siebten Gesundheitstag aus. Diesmal drehte sich alles um die Zähne

Von Christian Jäger 19.10.2015, 11:00

Zernitz l Die Zuhörer lauschten Zahnärztin Tina Frenzel gespannt. Locker, aber informativ erklärte sie den Aufbau der Zähne und die beiden häufigsten Zahnerkrankungen, Karies und Parodontose. „Das Problem war nicht, was ich erzählen sollte, sondern wie“, sagte die junge Ärztin. Jeder sollte alles verstehen, zeitgleich musste es interessant und praxisnah vonstattengehen. „Mit Fachjargon wären die Leute eingeschlafen.“ Tina Frenzel fand genau den richtigen Weg. Wichtig war ihr auch, mit einigen Mythen aufzuräumen: Auch wenn die Werbung es gern anders suggeriert, der Preis von Zahnbürsten oder Zahnpasta ist unwichtig.

Ob Parodontose oder Karies, beiden Volkskrankheiten kann man entgegenwirken. Vor allem im Putzen liegt ein entscheidender Schlüssel. Tina Frenzel empfahl die Reihenfolge von Kauflächen, Innenseiten und Außenseiten. Dabei sei es ratsam, feste „Strecken“ zu erlernen, denen die Zahnbürste folgen soll. So soll keine Stelle vergessen werden.

Nicht nur das Putzen ist wichtig, auch der gesunde Umgang mit Zucker. „Es ist erschreckend, wo überall Zucker enthalten ist“, sagte Tina Frenzel. Es sei zu empfehlen, die Zähne nicht permanent dem süßen Schädling auszusetzen. Selbst das dauerhafte Lutschen von Eukalyptusbonbons, in denen ebenfalls Zucker enthalten ist, kann zu Schäden führen.

Um zu verdeutlichen, wie viel Zucker in alltäglichen Lebensmitteln enthalten ist, präsentierte Zahntechnikerin Ina Thomalla Zuckerwürfel. Die Größe des Berges richtete sich nach dem Lebensmittel. Ein Beispiel: In einem Joghurt sind ganze sieben Würfel enthalten. „Man muss den Konsum von Zucker kontrollieren“, mahnte Tina Frenzel. Im Falle des Joghurts könne beispielsweise ein ungezuckerter gekauft werden, der dann mit Früchten gesüßt wird.

Wer nicht vorbeugt oder Warnsignale wie Flecken auf den Zähnen oder Schmerzen ignoriert, muss damit rechnen, einen oder mehrere Zähne zu verlieren. An diesem Punkt kam Ina Thomalla ins Spiel. Die Zahntechnikerin erhielt den Staffelstab von Tina Frenzel und informierte über Zahnersatz.

Ina Thomalla war es, die den Kontakt zu Tina Frenzel herstellte. Denn die Zahnärztin lebt eigentlich in Halle. Doch sie bildet sich derzeit zur Kieferorthopädin weiter und arbeitet in der gleichen Praxis wie Thomalla.

Nur wenige Stühle im Bürgerhaus waren nicht besetzt. Das Interesse am Gesundheitstag war groß. Nichts ungewöhnliches, befand Heidemarie Nutho, Vorsitzende der Heimatfreunde. „Es ist normal, dass so viele kommen. Und wir freuen uns sehr darüber.“ Eine der Zuhörerinnen war Dr. Beatrix Haake. Die Allgemeinmedizinerin verfolgte die Vorträge gespannt. „Es hat mir gut gefallen. Und ich habe gelernt, beim Zähneputzen nicht mehr zu doll aufzudrücken.“