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Besonderes Hobby Kartengrüße reisen um die Welt

Nicole Aderholz aus Zerbst genießt den Kontakt in die ganze Welt. Sie ist als Postcrosser aktiv.

Von Daniela Apel 27.10.2015, 13:00

Zerbst l Im digitalen Zeitalter von Internet und Smartphone greift Nicole Aderholz regelmäßig zum Stift und schreibt Karten. „Postcrossing“ heißt die recht ungewöhnliche Leiderschaft, welcher die Zerbsterin begeistert nachgeht. „Man hat Kontakt zur ganzen Welt“, schildert sie die Faszination an dieser analogen Form der Kommunikation. Da ist beispielsweise Robyn aus Australien, der ihr erzählt, dass er in der Nähe des Regenwaldes wohnt. „Das ist so unwirklich“, findet die dreifache Mutter. Immer wieder erhält sie winzige Einblicke in ein fremdes Leben. 
 

Erst seit Februar 2014 gehört die 38-Jährige dem globalen Netzwerk an Postcrossern an. „Ich habe einen Zeitungsartikel gelesen, in dem ein Magdeburger sein Hobby vorgestellt hat. Ich dachte, das hört sich interessant an.“
Nicole Aderholz erzählt, wie sie mit ihm telefoniert und sich das ganze Prozedere hat erklären lassen. „Noch am gleichen Tag habe ich mich angemeldet“, berichtet sie von der englischsprachigen Webseite, über welche die postalischen Verbindungen hergestellt werden. „Dort ziehe ich mir Adressen“, erläutert die Zerbsterin, wie sie für jede versendete Postkarte selbst eine erhält. 105 hat sie inzwischen in die verschiedensten Länder verschickt, fast genauso viele bekam sie bereits.

„Es ist jeden Tag eine Überraschung, ob eine Karte im Briefkasten steckt oder nicht und woher sie kommt“, blickt sie mit leuchtenden Augen auf ihr bisheriges Sammelsurium. Die rötliche Szenerie eines fiktiven Planeten bildet das Motiv ihrer Lieblingskarte, die Paulina aus Polen für sie ausgewählt hat. Eine idyllische Flusslandschaft zeigt derweil die Karte von Ratna aus Indonesien. Aber auch aus Finnland, Australien, Neuseeland, Malaysia und Brasilien hat Nicole Aderholz schon Post empfangen. Am längsten unterwegs war mit fast 200 Tagen ein Gruß aus Taiwan. Häufig vertreten sind die USA, China und Deutschland. Die Kommunikation erfolgt in der Regel auf Englisch. „Ich schreibe stets ein paar Zeilen über mich, meine Familie und Hobbys“, erzählt die 38-Jährige. Den knappen Text verziert sie mit schmucken Aufklebern. „Mancher klebt auch Bustickets drauf“, holt sie das
entsprechende Exemplar aus Weißrussland hervor. Daneben steht eine Box mit den verschiedensten „Blanko“-Postkarten. „Ich kaufe mir überall Karten. Wenn ich eine hübsche sehe, nehme ich sie mit“, sagt Nicole Aderholz. Sie selbst liebt Motive mit Katzen, Landschaften, Feen und Engeln oder auch dem Weltall und Fantasy. Das ist neben einigen weiteren persönlichen Angaben über ihr Postcrossing-Profil zu erfahren. So verbergen sich hinter jeder gezogenen Adresse gewisse Fakten über die jeweilige Person. „Lillya“ zum Beispiel ist 23 und aus Russland. Sie liebt es zu reisen und hätte gern Karten von Städten in der Nacht, dem Himmel und Ozeanen“, nennt die Zerbsterin.

Momentan zählt das Postcrossing-Portal 583 000 Mitglieder in 212 Ländern. „Ich habe das Gefühl, dass es hauptsächlich jüngere Frauen machen und viele Studenten“, sagt Nicole Aderholz. Neben den weltweit möglichen Kontakten, die auch vertieft werden können, gefällt der berufstätigen Ehefrau und Mutter besonders, dass sie sich das Kartenschreiben frei einteilen kann. So bleibt genügend Zeit für die Familie und ihre weiteren Hobbys: Neben dem Lesen teilt sie mit ihrem Mann das Interesse für Geocaching, der modernen Variante einer Schatzsuche.  Und auch auf der Internetseite „Send Kids the World“ schaut sie regelmäßig vorbei. Dort finden sich Adressen von Kindern mit lebensbedrohlichen Krankheiten, die sich über Postkarten aus der ganzen Welt freuen.Zerbst l Im digitalen Zeitalter von Internet und Smartphone greift Nicole Aderholz regelmäßig zum Stift und schreibt Karten. „Postcrossing“ heißt die recht ungewöhnliche Leiderschaft, welcher die Zerbsterin begeistert nachgeht. „Man hat Kontakt zur ganzen Welt“, schildert sie die Faszination an dieser analogen Form der Kommunikation. Da ist beispielsweise Robyn aus Australien, der ihr erzählt, dass er in der Nähe des Regenwaldes wohnt. „Das ist so unwirklich“, findet die dreifache Mutter. Immer wieder erhält sie winzige Einblicke in ein fremdes Leben.