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Info-Abend Nedlitz ans Erdgasnetz?

Kommt Nedlitz ans Erdgasnetz? Dazu gab es jetzt eine Info-Veranstaltung.

Von Christian Jäger 07.11.2015, 13:00

Nedlitz l Am Donnerstagabend kam Nedlitz in der Gaststätte „Am Eckernkamp“ zusammen, um sich über die geplante Erdgaserschließung der Gasstadtwerke Zerbst (GSZ) und der Erdgas Mittelsachsen (EMS) in ihrem Ort informieren zu lassen. Die Geschäftsführer Jürgen Konratt (GSZ) und Jens Brenner (EMS/GSZ) hielten einen kurzen Vortrag und standen anschließend Rede und Antwort. Die entscheidende Frage wird sich allerdings erst in den nächsten Wochen und Monaten klären: Will Nedlitz überhaupt Erdgasanschlüsse?

Im Kern geht es nun um die Beantwortung dieser Frage. Denn 50 Prozent der Nedlitzer Haushalte müssten sich für einen Erdgasanschluss entscheiden, damit EMS und GSZ die Baumaßnahmen beginnen. „Das ist die einzige Voraussetzung“, erklärte Jürgen Konratt.

Vor Ort ging es noch nicht um vertragsreife Unterschriften. „Wir drängeln nicht. Die Veranstaltung soll nur der Entscheidungsgrundlage dienen“, versicherte Jürgen Konratt den zahlreich erschienenen Nedlitzern. „Wir wollen die Grundlagen erklären und das Interesse wecken“, knüpfte Jens Brenner an.

Aus einem Fakt wurde kein Hehl gemacht: „Am Anfang steht die Investition“, verdeutlichte Frank Sieweck, Pressesprecher der EMS. „Aber diese amortisiert sich in einem überschaubaren Zeitraum.“ Konkretisieren kann man diesen jedoch nicht, da zum Hausanschluss, der etwa 2100 Euro kosten würde, auch noch Kosten für die Heizungsanlage hinzukämen. Die Preise dafür variieren je nach Hersteller. Diesbezüglich müssten sich die Nedlitzer mit ihrem Installateur des Vertrauens in Verbindung setzen.

Im Vergleich zu etwa 20 Jahre alten Heizungsanlagen, die laut Frank Sieweck in der Region häufig vorzufinden sind, wären Ersparnisse in Höhe von zehn Prozent realistisch. Nicht nur im Verbrauch kann gespart werden, auch in den Anschaffungskosten. GSZ und EMS bieten Interessenten, die von Öl auf Erdgas umsteigen wollen, einen Umrüstungsbonus von 500 Euro oder die Entsorgung des Öltanks. „Der kann schließlich nicht einfach in die Gelbe Tonne“, sagte Frank Sieweck.

Außerdem gibt es einen Zusatz-Bonus von 250 Euro, der auch für Wechsler von Flüssiggas gilt. Dafür muss sich bis zum 31. Dezember 2017 entschieden werden. So soll gewährleistet werden, dass beispielsweise Öltanks noch leer werden, bis man sich für Erdgas entscheidet. In Abhängigkeit vom tatsächlichen Baubeginn, der im Frühjahr 2016 geplant ist, kann dieser Termin allerdings noch nach hinten korrigiert werden.

Des Weiteren können Fördergelder bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragt werden. Zehn Prozent der anfallenden Kosten könnten wegfallen. Der Antrag muss jedoch vor Baubeginn genehmigt sein.

Die Nedlitzer ließen sich von den Zahlen nicht erdrücken. „Die Leute sind neugierig gewesen“, sagte Frank Sieweck. „Das haben wir beispielsweise in Deetz und Lindau auch so erlebt.“ Dort gibt es nun Erdgas.

„Deswegen sehen wir der Sache in Nedlitz auch optimistisch entgegen.“ Auch zahlreiche Einzelgespräche im Anschluss an den Vortrag zeigten, dass ein generelles Interesse besteht. Allerdings waren es bisher nur Interessenbekundungen. Sollten sich genügend Nedlitzer für Erdgas entscheiden, werden GSZ und EMS darüber informieren.