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Zucht Vorzüglich, nie vollkommen

Am Sonnabend und Sonntag stellen die Mitglieder des Rassegeflügelzuchtvereins Zerbst und Umgebung ihre schönsten Tiere aus.

Von Daniela Apel 21.11.2015, 06:00

Zerbst l „Es gibt keine vollkommenen Tiere.“ Die Höchstnote, die ein Züchter erreichen kann, sei „vorzüglich“, erklärt Joachim Pforte. Seit 2005 reist der Quellendorfer mit den kritischen Augen eines Preisrichters von Ausstellung zu Ausstellung. „In diesem Jahr bin ich schon bei sieben Schauen gewesen.“ Gestern beurteilt er die gefiederten Schmuckstücke der Mitglieder des Zerbster Rassegeflügelzuchtvereins mit versiertem Blick. „Für jede Rasse existieren unterschiedliche Wertungskriterien“, erläutert der 63-Jährige. Körperform, Gefieder oder auch die Kopfhöhe wirken sich auf die Vergabe der maximal 97 Punkte aus.

„Die Qualität hier reicht von weniger gut bis sehr gut“, sagt Joachim Pforte. Er sieht hinüber zu den Käfigreihen, in denen 231 Vögel auf das Urteil der beiden Preisrichter warten. Puten, Gänse, Enten, Hühner und Zwerghühner spiegeln die vielfältigen Geschmäcker der Züchterfreunde wider. „Hier können nicht nur Spitzentiere stehen“, bemerkt der Quellendorfer, dessen besondere Aufmerksamkeit aus persönlichem Interesse den Tauben gilt. Jede sei anders, hätte ihre speziellen Eigenarten, beschreibt er die Faszination und verrät: „Ich züchte selbst seit 50 Jahren.“ Verschrieben hat er sich den Deutschen Schautauben, für die er auch Sonderrichter ist.

Bevor er das erste Tier überhaupt benoten durfte, musste er drei Jahre bei einem erfahreren Preisrichter hospitieren, bevor eine Prüfung folgte. „Die Bewertung soll richtungsweisend und aussagekräftig für den Züchter sein“, erläutert der 63-Jährige. Wie sein Urteil und das seines Kollegen ausgefallen ist, davon kann sich jeder beim Besuch der Ausstellung heute und morgen selbst überzeugen.